Landkreis:Marode Mauern, wurmstichiges Gebälk

Sanierung

Gerfried Bittner von der Firma Bart schlägt den Putz vom Kirchturm der Kirche Pauli Bekehrung ab. Auch die Ziegel darunter sind teilweise marode.

(Foto: Daller)

Der Landkreis gibt 2016 etwa 130 000 Euro als Zuschuss für die Renovierung von Kunstdenkmälern. Neben Kirchen profitieren davon auch ein altes Wohnstallhaus und ein historisches Teehaus

Von Thomas Daller, Landkreis

Die Pfarrkirche Pauli Bekehrung in Taufkirchen wird erstmals außen saniert. Nachdem das Erzbischöfliche Ordinariat auf Bitten der Taufkirchener den Kirchturm untersucht hat, war für die Fachleute klar, dass dringend etwas getan werden muss. In den Kirchturm dringt bei Regen Wasser ein, eine Sanierung ist unumgänglich. Gerfried Bittner, der für die Taufkirchener Firma Bart derzeit den Putz von den alten Ziegeln abschlägt, kann das Urteil der Fachleute nur bestätigen: Das Mauerwerk ist marode; nicht nur am Turm, die Kirche bröckelt an allen Ecken und Enden: "Die Ziegel reichen bis runter aufs Fundament und können sich so mit Wasser vollsaugen", sagt Bittner. Eigentlich müsste man die Kirche unterfangen und die unteren Ziegelreihen gegen Beton austauschen. 350 000 Euro sind derzeit für die Arbeiten vom Ordinariat veranschlagt worden. Auch der Landkreis beteiligt sich im Rahmen des Denkmalschutzes an der Finanzierung. Der Kreisausschuss für Bildung und Kultur hat für den Haushalt 2016 eine Zuwendung in Höhe von 14 000 Euro angesetzt. Insgesamt belaufen sich die Zuschüsse des Landkreises für Maßnahmen des Denkmalschutzes im Jahr 2016 auf mehr als 150 000 Euro. Im Haushalt sind jedoch nur 130 000 Euro eingeplant. Das passt zwar auf den ersten Blick nicht zusammen, erfahrungsgemäß werden aber nicht alle Projekte im kommenden Haushaltsjahr fertig gestellt. Daher werden auch nicht alle Rechnungen 2016 beim Landkreis eingereicht, sodass man davon ausgeht, mit dem Haushaltsansatz von 130 000 Euro auszukommen.

Die Kirche Pauli Bekehrung in Taufkirchen ist noch nicht einmal der größte Brocken in Sachen Denkmalschutz. Mit Gesamtkosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro ist das die Innenrenovierung und Instandsetzung der Pfarrkirche St. Nikolaus in Schröding. Der Landkreis beteiligt sich mit vier Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Das sind in diesem Fall 52 000 Euro. Weitere 34 000 Euro kommen vom Landkreis für die Instandsetzung und den Umbau des Wohnstallhauses in Zwickl bei St. Wolfgang, dessen Gesamtkosten auf 850 000 Euro veranschlagt sind. Als Wohnstallhaus bezeichnet man ein Bauernhaus, in dem der Bauer mit seiner Familie und seinem Vieh unter einem Dach wohnt.

Mit 25 000 Euro beteiligt sich der Landkreis an der Renovierung der Pfarrkirche St. Lambert in Wambach, die auf 625 000 Euro veranschlagt wird. Restauriert wird auch ein historisches Teehaus und die Ringmauer des Schlosses Fraunberg. Zusammen sind beide Vorhaben auf 234 000 Euro veranschlagt, die Zuwendung des Landkreises beträgt in diesem Fall 9360 Euro.

Neben dem Taufkirchener Kirchturm steht im kommenden Jahr auch die Renovierung des Kirchturms St. Martin in Langengeisling an. Dabei rechnet man mit Gesamtkosten in Höhe von 181 000 Euro; der Kostenanteil des Landkreises beläuft sich dabei auf 7260 Euro. Darüber hinaus finden 2016 etliche kleinere Sanierungen statt, wie die Konservierung eines Hochaltars, die Anfertigung von neuen Pfeifen für eine Orgel oder eine Voruntersuchung der Lourdesgrotte in Isen. Dafür sind drei- bis vierstellige Beträge eingeplant.

Kopfzerbrechen wird den Denkmalschützern 2016 wohl auch die Wallfahrtskirche Heilig Blut bereiten, in deren Inneren neue Risse aufgetreten sind und die deswegen aktuell in dieser Woche gesperrt wurde. Für diese Wallfahrtskirche ist noch kein Posten im Haushalt angesetzt.

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