Die Badesaison ist in vollem Gange. An heißen Tagen ist an den Rändern der Weiher kaum ein schattiges Plätzchen zu finden. Jung und Alt sind auf der Suche nach Erfrischung im kühlen Nass. Doch können die Gewässer auch eine Gefahr darstellen. Erst vor Kurzem sind in der Nähe von Kirchdorf an der Amper zwei Menschen bei einem Badeunfall ums Leben gekommen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Wasserwacht geben lebensrettende Tipps, wie man sich beim Baden richtig verhält.
"Gravierende Vorfälle gab es bisher zum Glück noch keine", erklärt Stefan Miklos, Vorsitzender des DLRG Ortsverbands Erding. Am Moosinninger Weiher, wo die Ehrenamtlichen regelmäßig ihren Dienst abhalten, mussten sie sich in dieser Saison bisher nur mit kleineren Schnittverletzungen und Insektenstichen auseinandersetzen. Mit zwei bis drei Personen ist der Wasserrettungsdienst an Wochenenden und Feiertagen vor Ort. Auffällig sei laut Miklos jedoch, wie gut der Weiher heuer besucht ist und wie viele Menschen auch ins Wasser gehen. Zusammen mit der DLRG Wartenberg unterstützen sie zusätzlich die Bademeister des Erdinger Hallen- und Freibads. Dort wurde dieses Jahr sogar der Besucherrekord geknackt, weiß Miklos, und das, obwohl die Saison gerade erst so richtig losgeht.
Gleiches beobachtet auch die Erdinger Wasserwacht am Kronthaler Weiher. Dort wachen zwischen zwölf und 14 Personen unter der Leitung von Bernd Janowsky über die Badenden. "Man merkt, dass die Menschen wieder raus wollen", erklärt der Vorsitzende. Wichtig sei es dabei vor allem, auf einander Rücksicht zu nehmen. Und das hat soweit gut funktioniert. Trotz hoher Besucherzahl, blieb es auch am Kronthaler Weiher eher ruhig und die Gäste verhielten sich zivilisiert. Sogar das Parkchaos hat sich laut Janowsky deutlich verbessert. Eins hat er jedoch zu bemängeln: "Man sollte mehr auf die Kinder und weniger auf das Handy schauen." Oft beobachte er, dass Eltern zu vertieft in das virtuelle Geschehen sind, um den eigenen Kindern genug Aufmerksamkeit zu schenken.
Beide Vorsitzenden verweisen auch auf die allgemeinen Baderegeln. Um weiterhin Vorfälle zu vermeiden, sollte man zum Beispiel nicht mit vollem oder ganz leerem Bauch schwimmen gehen. Außerdem könnte es gefährlich werden, wenn man zu schnell ins kalte Wasser springt. Vor allem, wenn der Körper aufgeheizt ist. Besser ist es hingegen, sich langsam an die Kälte des Wassers zu gewöhnen. Auch sollte man beim Baden nüchtern sein. "Alkohol und Drogen sind schlechte Begleiter im Wasser", betont Miklos.
Wer einem Ertrinkenden helfen will, sollte als erstes Hilfe dazu holen
Doch was, wenn doch etwas passiert? Sollte man jemanden beim Ertrinken beobachten, gilt es, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. "Als Allererstes: Hilfe dazu holen!", erklärt Janowsky. Laut rufen und die 112 alarmieren. Denn eilt man alleine der ertrinkenden Person zu Hilfe, droht man meist selbst mit unterzugehen. In der Panik greifen diese nämlich nach allem, was sie zu greifen bekommen. Gegebenenfalls eben auch die Person, die ihnen zur Rettung entgegen schwimmen. "Der letzte Schritt sollte es sein, selbst ins Wasser zu gehen" , betont der Wasserwacht-Chef. Und wenn, dann niemals ohne Hilfsmittel. Vorher ist es sinnvoller, der Person in Gefahr, etwas vom Land aus anzureichen. Das kann beispielsweise ein Stock sein, ein Gummi-Schwimmtier oder auch ein Kleidungsstück. Auch die Hilfe zur Selbsthilfe kann bereits hilfreich sein. So kann man ein Kind darauf hinweisen, dass es doch im Wasser stehen kann.
Eine zusätzliche Gefahr stellt das Schwanenpaar am Kronthaler Weiher dar. Laut Janowsky haben diese ein eh schon großes Aggressionspotenzial, das derzeit durch die sechs Jungen, die sie mit allen Mitteln versuchen zu beschützen, noch größer ist. Von vorne rein gilt es, eine Angriffssituation zu vermeiden, indem man die Schwäne einfach in Ruhe lässt und sie nicht füttert. Sollte es trotzdem zu einem Angriff kommen, dann hilft es, sich groß und laut zu machen. Am besten funktioniert das in X-Position mit Armen und Beinen ausgestreckt. Gegebenenfalls kann ein Handtuch zur Hilfe genommen werden.