Landkreis Erding:Singen für Spenden

In vielen Gemeinden sind Kinder als die Heiligen Drei Könige unterwegs

Von Kim Mildner, Erding

Seit 1959 gibt es die Aktion Dreikönigssingen, die deutschlandweit größte Aktion von Kindern für Kinder. Auch im Landkreis Erding machen sich in diesen Tagen wieder Mädchen und Jungen auf den Weg und sammeln Spenden. Die Sternsingeraktion 2018 steht unter dem Motto "Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit - in Indien und weltweit".

In der Kirche St. Johannes in Erding wird im Gottesdienst am Samstag, 6. Januar, das Ergebnis der Spendensammelaktion verkündet. Im vergangenen Jahr seien fast 2700 Euro gesammelt worden, berichtet Moritz Zech. Der 15-Jährige ist der älteste der Erdinger Sternsinger und seit fünf Jahren dabei. Gemeinsam mit seinen Freunden wärmt er sich im Johanneshaus auf. Hinter ihnen liegt ein regnerischer Vormittag. Vom 3. bis 5. Januar sind 17 Kinder von 9.30 bis 16 Uhr in Erding unterwegs, das jüngste Mädchen ist gerade einmal acht Jahre alt. Regen und Sturm der vergangenen Tage machen ihnen nichts aus. Das Essen steht schon fertig auf dem Tisch, es gibt Semmeln mit Leberkäse. Geduldig warten die Kinder oder spielen im Keller, denn einer fehlt noch, Pater Peter Dus. Er und einige Eltern helfen jedes Jahr bei der Organisation des Dreikönigssingens.

In Langenpreising und Zustorf steht ein eigenes Spendenprojekt im Vordergrund. Dort sammeln die Sternsinger Spenden für Schwester Elisabeth Schweiger. Die gebürtige Langenpreisingerin lebt seit mehr als sechzig Jahren in Brasilien und hat dort bereits viele soziale Projekte ins Leben gerufen, wie den Bau von Schulen und Sporthallen. So sichere die 83-Jährige die Zukunft vieler brasilianischer Kinder, sagt Brigitte Bleibl, Pfarrsekretärin in Langenpreising.

Noch bis zum 7. Januar laufen vier Gruppen vierstimmiger Männerchöre durch die Straßen Dorfens, drei Könige und ein Sternsinger. In diesen Tagen seien etwa 35 Männer im Alter von 20 bis 70 Jahren unterwegs, sagt Hans Baumgartner. Er plant das Dreikönigssingen in Dorfen bereits seit 1990. Wie in Langenpreising sammelt auch die Pfarrei Maria Dorfen für eigene Projekte. So wird seit 1991 eine Partnergemeine in Ecuador unterstützt. Im Moment werde ein Altersheim gebaut, sagt Baumgartner.

In den meisten Kirchen der Umgebung wurden die Dreikönigssinger im neuen Jahr ausgesandt. Die 27 Ministranten aus den Pfarreien Hohenlinden und Preisendorf sind vom 1. bis 5. Januar auch in allen angeschlossenen Ortsteilen wie Forsten unterwegs, um für die, die ihnen die Tür öffnen, zu singen oder zu beten und den Segen "20 C+M+B 18"anzuschreiben. Am Samstag werden die Sternsinger mit den Spendengeldern in der St. Joseph Kirche empfangen. Zum Dank gebe es eine Einladung zum Pizzaessen an alle Ministranten, sagt Johanna Obermaier, eine der Oberministrantinnen und Mitorganisatorin des Dreikönigssingen in der Pfarrgemeinde Hohenlinden.

Sternsinger sind sehr gut zu erkennen. Sie verkleiden sich unter anderem als die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar. Während des Dreikönigssingen 2017 sammelten Kinder im Erzbistum München und Freising 2,8 Millionen Euro, deutschlandweit kamen 46,8 Millionen Euro zusammen. Zum Dank werden ausgewählte Sternsinger am 8. Januar im Bundeskanzleramt in Berlin empfangen. Die Erzdiözese München und Freising wird durch drei Jugendliche aus Poing vertreten.

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