Landkreis Erding:Selbständigkeit nimmt zu

Trotz Corona-Krise mehr Firmengründungen im Landkreis

Die Coronakrise hat der Gründerlaune im Landkreis Erding im vergangenen Jahr keinen Abbruch getan, wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern mitteilt. 1189 Menschen haben nach einer Pressemitteilung 2020 ein Gewerbe angemeldet und damit den Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit gewagt. Das sei ein Plus von 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Landkreis kann damit nach IHK-Angaben eine positive Bilanz ziehen. Bei Firmenneugründungen sei mit 1105 Fällen ein Zuwachs von 13,3 Prozent zu verzeichnen gewesen. Die Zahl der Betriebsübergaben an einen Nachfolger sank dafür von 102 Fällen 2019 auf 84 Fälle im Jahr 2020.

"Ungebrochener Unternehmergeist zeigt sich vor allem auch in Krisenzeiten. Die Corona-Pandemie und die dadurch verursachten Lockdowns setzen zwar vielen Wirtschaftsbranchen erheblich zu, dennoch ergeben sich in vielen Bereichen auch neue Chancen, und es werden innovative Geschäftsmodelle und -ideen umgesetzt", sagt Otto Heinz, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising und Vizepräsident der IHK für München und Oberbayern.

Am liebsten wurde 2020 im Landkreis im Handel gegründet (224) Es folgten der Dienstleistungssektor mit 219 Neugründungen und die Verkehrs- sowie Lagerbranche mit 112 neuen Firmen. Mehr als ein Drittel der Nachfolgeregelungen (27 Übernahmen) kam laut IHK im Handel zustande.

"Dennoch gibt es in der Gründungsbilanz für den Landkreis noch reichlich Luft nach oben. Wenn wir mehr Menschen zum Sprung in die Selbstständigkeit ermutigen wollen, muss die Wirtschaftspolitik die Kultur der Selbstständigkeit stärker fördern und Gründungshürden abbauen. Dazu gehören weniger Bürokratie und mehr E-Government für die schnellere Erledigung notwendiger Behördengänge. Zudem müssen finanzielle Förderungen wie das KfW-Startgeld passgenauer und einfacher zugänglich gestaltet werden. Start-Ups brauchen außerdem viel bessere Rahmenbedingungen bei der steuerlichen Behandlung von Beteiligungskapital", sagt der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses.

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