Ernährung:Kitas und Schulen im Landkreis setzen immer öfter auf vegetarische Mahlzeiten

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Küchenchef Herbert Berger von der Firma Oskar Kochhaus liefert Essen an den Katholischen Kindergarten St. Vinzenz in Erding, das von Einrichtungsleiterin Monika Lößl entgegengenommen wird. (Foto: Stephan Goerlich)

Ganz auf Fleisch oder Fisch möchte bislang kein Caterer verzichten. Die Anbieter sind sich aber einig darin, beim Kochen möglichst regionale Zutaten zu verwenden.

Von Antonia Haas, Erding

Immer mehr Menschen in Deutschland essen kein Fleisch. Inzwischen leben hierzulande rund acht Millionen als reine Vegetarier. Die Zahl hat sich laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) seit 1983 mehr als verfünfzehnfacht. Der Trend geht also klar zur vegetarischen Ernährung hin. Bald auch in den Kitas und Schulen? Wenn es nach der Stadt Freiburg geht, dann ja. Diese hat Ende vergangenen Jahres für Aufsehen gesorgt, als sie entschieden hat, vom kommenden Schuljahr an nur noch vegetarisches Essen in Kitas und Schulen anzubieten. Man möchte Geld sparen, so lautete die Begründung der Stadt. Auch im Landkreis Erding wird in den Kitas und Schulen immer stärker auf vegetarische Gerichte gesetzt, ganz auf Fleisch verzichten möchte man hier allerdings noch nicht.

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Hans und Sabine Oskar vom Kochhaus Oskar in Forstern bestätigen dies. Sie beliefern im Landkreis Erding mehrere Kitas und Schulen mit ihren Gerichten. Diesen würden sie jeweils zwei Speisen anbieten. Ein Tagesgericht, überwiegend mit Fleisch oder Fisch zubereitet, und zusätzlich noch ein vegetarisches Gericht. Kleinere Einrichtungen wie Kindertagesstätten würden sich in der Regel für eine der beiden Optionen entscheiden. Größere wie Schulen nähmen beide und stellten diese den Schülern und Schülerinnen dann frei zur Wahl, sagt Oskar. Ob man einen Rückgang am Fleischkonsum verzeichne, kann Oskar nicht sagen. Es sei nicht mehr, aber auch nicht weniger geworden, sagt er.

Jedoch komme es selten vor, dass eine Einrichtung mehr als drei Mal die Woche Fleisch bestelle. Bei der Herstellung der Gerichte sei ihnen vor allem die Verwendung regionaler Produkte wichtig. Alles was an Produkten greifbar sei, würde man zum Kochen verwenden. Ganz nach dem Motto "Von der Region, für die Region", sagt Oskar. Auch bei den Eltern würde dies an oberster Stelle stehen. Da habe sich in den vergangenen Jahren glücklicherweise einiges getan, so Oskar. Das Bewusstsein für regionale Produkte sei auf jeden Fall gewachsen. Eine rein vegetarische Ernährung forderten die wenigsten Eltern. Etwa 95 Prozent wollen Mischkost für ihre Kinder, sagt Oskar. Eine Mischung aus Fleisch, Fisch, Süßspeisen und vegetarischen Gerichten halte der Großteil für den richtigen Weg.

"Der Trend geht in den vergangenen ein bis zwei Jahren immer mehr zum Vegetarischen", stellt Werner Wiener fest.

Werner Wiener, Inhaber von Wiener's Partyservice spürt die Entwicklung hin zur fleischlosen Ernährung schon etwas stärker. Auch er versorgt mehrere Schulen in der Stadt und im Landkreis Erding, darunter das Korbinian-Aigner-Gymnasium, die Fachober- und Berufsschule Erding, sowie die Grund- und Mittelschule Altenerding mit seinem Essen. "Der Trend geht in den vergangenen ein bis zwei Jahren immer mehr zum Vegetarischen", stellt Werner Wiener fest. So würden sich etwa 40 Prozent der Schüler für ein Fleischgericht und 60 Prozent für ein vegetarisches Gericht entscheiden.

Ganz auf Fleisch verzichten würde Wiener in seinem Menü jedoch nicht. Er biete in den Kantinen der Schulen immer zwei Optionen an. Eine mit Fleisch, eine ohne. Auch er lege vor allem Wert darauf, regionale Produkte zu verwenden, diese würden in seinen Gerichten etwa 80 Prozent ausmachen. Auch Bio-Produkte verwende er, wenn auch nicht im selben Umfang. Den Eltern der Schüler sei es vor allem wichtig, dass ihre Kinder abwechslungsreiches und fettarmes Essen erhielten, sagt Wiener. Bei den Kindern sei es ganz unterschiedlich. Was da gerade hoch im Kurs stehe sei von mehreren Faktoren, wie zum Beispiel dem Alter der Kinder abhängig. Eines kann Wiener auf jeden Fall sagen: "Die Currywurst ist es heutzutage nicht mehr."

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