Süddeutsche Zeitung

Landkreis Erding:Korkenknallen würde reichen

Vogelschützer appellieren: weniger Feuerwerk

"Des einen Freud ist des anderen Leid", darauf weist die Dorfener Ortsgruppe des Landesbundes für Vogelschutz hin: "An Sylvester feiern wir ausgelassen in das neue Jahr, aber für unsere Umwelt stellt gerade dieses Fest eine große Belastung dar. Durch das Feuerwerk werden große Mengen Feinstaub, CO2, Stickoxide (Dieselskandal) und Schwefeloxide (saurer Regen) erzeugt. Für die Tierwelt kommt ein weiterer Faktor hinzu: Lärm, Licht und Rauch führen zu panischen Fluchtreaktionen."

An Sylvester könne jeder beobachten, wie Schwärme von Vögeln flüchten, sobald die ersten Raketen in der Abenddämmerung gezündet werden. Im neuen Jahr haben sich die meisten Tiere dann, völlig entkräftet von unzähligen Fluchtreaktionen, irgendwo verkrochen. Nicht umsonst heißt es, dass Neujahr einer der besten Tage für die Baujagd ist. Denn jeder Fuchs habe sich in dem nächstbesten Loch verkrochen. "Es wäre wünschenswert, wenn sich die Stadt Dorfen ein Beispiel an anderen Gemeinden wie Erding, Freising oder Markt Schwaben nehmen würde. Dort wird versucht die Auswirkungen des Feuerwerks zu begrenzen. In Dorfen bleibt dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) zunächst nur, an die Bevölkerung zu appellieren, sich bei den Feuerwerkskörpern etwas zurückzuhalten." Weniger sei manchmal mehr und oftmals würde es reichen, um Mitternacht die Korken knallen zu lassen. Für die heimische Tierwelt wäre es ein guter Start ins neue Jahr.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4736148
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 27.12.2019 / SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.