Landkreis Erding:Erneute Razzia bei "Reichsbürgern"

Landkreis Erding: Als der Unfallflüchtige ein weiteres Mal auffällt, erwischt ihn die Polizei.

Als der Unfallflüchtige ein weiteres Mal auffällt, erwischt ihn die Polizei.

(Foto: Günther Reger)

Kripo Erding durchsucht zwei Gebäude in Erding und in St. Wolfgang

Von Veronika WulF, Erding

Bei einer erneuten großen Durchsuchung in Wohnungen sogenannter "Reichsbürger" haben auch zwei Bürger aus dem Landkreis Besuch von der Polizei bekommen. Die Kriminalpolizei Erding durchsuchte das Haus einer 65-jährigen Frau in der Bajuwarenstraße in Erding und das eines 58-jährigen Mannes in St. Wolfgang. Da die beiden Personen Dokumente des selbsternannten "Bundesstaats Bayern" bezogen, auf den sich die "Reichsbürger" berufen, werden sie der Urkundenfälschung und Amtsanmaßung beschuldigt. Das teilte Hans-Peter Kammerer, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord auf Anfrage mit. Ob dabei Gegenstände sichergestellt wurden, konnte er am späten Dienstagnachmittag noch nicht sagen. Auch in Pliening im Landkreis Ebersberg, wo die 48-jährige Hauptverdächtige Monika S. wohnt und den "Regierungssitz" leitet, schlugen die Beamten wieder zu. "Es gab eindeutige Erkenntnisse, dass dort weiterhin Urkunden gefälscht wurden", sagte Kammerer.

Durchsuchungen in mehreren Bundesländern

Nach Durchsuchungen am 7. Februar war dies die zweite groß angelegte Razzia in mehreren Bundesländern unter der Leitung der Kriminalpolizei Erding. Im Herbst vergangenen Jahres hatte die Staatsanwaltschaft München II ein Ermittlungsverfahren wegen banden- und gewerbsmäßiger Urkundenfälschung und Amtsanmaßung eröffnet. Laut einer Mitteilung der Polizei ermittelte die eigens dafür eingerichtete "EG Wappen" diesmal bei 45 Tatverdächtigen in Bayern und Rheinland-Pfalz. Die Durchsuchten gelten als Führungsmitglieder der Bewegung sowie Bezieher von Urkunden und Ausweisen des "Bundesstaats Bayerns". 28 der 36 durchsuchten Wohn- und Geschäftsgebäude lagen demnach in Bayern.

Mehr als 300 Beamte im Einsatz

Ziel sei es gewesen, "Beweismittel wie gefälschte Dokumente im Zusammenhang mit dem 'Bundesstaat Bayern' sicherzustellen." 13 Kriminalpolizeiinspektionen unterstützten die EG Wappen, insgesamt waren mehr als 300 Beamte im Einsatz. Am frühen Nachmittag war die Razzia beendet. Den Beamten gelang es, einige Gegenstände sicherzustellen: Neben Blankopapieren zur Urkundenherstellung, Multifunktionsgeräten und Datenträgern fanden sie zwei Langwaffen mit Munition, Schreckschusswaffen und Schrotmunition sowie weitere nach dem Waffengesetz verbotene Gegenstände.

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