Süddeutsche Zeitung

Kulturtipp:Auftakt zum Moosgeistertreiben

Wie der Überlieferung böse Kreaturen die Stadt einnehmen und letztendlich zurück ins Erdinger Moos getrieben werden

Der Überlieferung nach, wurde ein bösartiger Geist ins Erdinger Moos gebracht und dort vergraben und von einem unbekannten Wesen wurden am 11. 11. die schlafenden Geister aus dem Moos wiedererweckt. Mit mächtigem Getöse, mit Ratschenlärm und Trommelwirbel ergießt sich eine Flut von maskierten und schreckenden Gestalten auf d`Nacht um 8 vor 8 durch das Freisinger Stadttor. Johlend und mit dem Schlachtruf "Bes`n hui!" hüpfen die unheimlichen Schemen in Richtung Innenstadt. Durch Trommler längs der Stadtmauer, vom Schönen Turm, den Mühlgraben entlang und längs dem Herzoggraben werden die Bürger wachgerüttelt, um die bösen Mooshexen abzuwehren. Aber trotz alledem dringen sie in die Altstadt ein. Während der dunklen Zeit nehmen sie Besitz von der Langen Zeile. Über die Rauhnächte hinweg herrschen sie in den unterirdischen Gewölben der Stadt bis zum Faschingsdienstag. An diesem Tag wird dann das Böse in Form des schwarzen Kalbes wieder aus der Stadt in das Moos getrieben, damit die fruchtbare Jahreszeit wieder einziehen kann.

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Quelle:
SZ vom 11.11.2019
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