Kultur:Zwischen zwei und 23 Minuten

Lesezeit: 2 min

Kurzfilmfestival im Dorfener Jakobmayer

Es ist mittlerweile zu eine festen Termin im Kalender der deutschen Nachwuchsfilmmacher geworden: die Dorfener Kurzfilmtage, die am kommenden Wochenende bereits zum fünften Mal im Jakobmayer stattfinden. Die Ausrichter sind die Filmautoren Adalbert Becker und Barbara Bernauer aus Isen zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Film-Autoren (BDFA). Gezeigt werden von Freitag bis Sonntag wieder Dutzende Kurzfilme aus den Themenbereichen Familie, Lokales, Reise, Report und Dokumentation - letztere sind neu in das Programm aufgenommen worden. Die Filme aus dem gesamten Bundesgebiet haben im Vorfeld schon mehrere Ebenen BDFA-Wettbewerbsstruktur durchlaufen. Die Filme werden in Programmblöcken mit etwa 70 Minuten gezeigt, von einer kompetenten Wettbewerbsjury öffentlich besprochen und die ersten bis dritten Preise mit BDFA-Medaillen ausgezeichnet. Ein besonderer Film wird vom Publikum als Jury bestimmt und erhält den Preis als Publikumsliebling, der vom Schirmherrn des Festivals, Bürgermeister Heinz Grundner, gestiftet wird. Durch die Jury, die aus dem Juryleiter, dem Ausrichter und zwei weiteren Personen besteht, wird ungefähr zwei Drittel der Filme direkt zu den Deutschen Filmfestspielen weitergemeldet. Diese finden jährlich in einer anderen Stadt statt und sind das größte nicht-kommerzielle Filmfestival Deutschlands.

Die Kurzfilme, die zwischen 23 und zwei Minuten lang sind, werden von Freitag, 12. Mai, bis Sonntag, 14. Mai, in acht Blöcken gezeigt. Der erste Block A beginnt am Freitag um 14.15 Uhr und dauert eineinhalb Stunden, der letzte Block H beginnt am Sonntag um 13 Uhr und dauert eine Stunde. Danach ist die Siegerehrung vorgesehen und die Medaillen werden vergeben. Wie auch in den vergangenen Jahren ist die Veranstaltung offen für das breite Publikum - der Eintritt ist frei. Einen Zeitplan gibt es unter bff-lokales.de.

Heuer werden dem Publikum nur 40 Filme gezeigt statt 58 wie letztes Jahr. Das liegt daran, dass das Festival für eine Gesamtlänge von 600 Filmminuten konzipiert ist, so Adalbert Becker. "Im vergangenen Jahr hatten wir viele kurze Beiträge von nur wenigen Minuten. Dieses Mal sind viele längere Filme dabei."

Erstmalig steht das Kurzfilmfestival in Dorfen unter dem Motto "Nonfiction Dokus". Es werden somit keine Spielfilme mehr gezeigt, sondern ausschließlich Dokumentationen aus allen Genres. Die bisherigen Kategorien wurden dazu auch um die Bereiche Natur- oder Sportfilme erweitert. Gezeigt werden unter anderem Filme mit regionalem Bezug wie "La Palma - Insel der Kontraste" oder "Zu Besuch in Sapporo". Neugierig machen zudem Titel wie "Schnitzeljagd einmal anders", "Zurück in die Vergangenheit" oder "Ephemere Erscheinungen".

Alle Filme laufen am Nachmittag, das liegt laut Becker an der Historie des Festivals; für eine Ausdehnung in den Abend fehlt die Zeit: Am Freitagabend könnte man zwar das Kinofeeling zeitlich noch etwas erweitern, "und da wird es auch immer etwas länger", sagt Becker. Aber am Samstagabend steht traditionell der gesellige Treff der Filmer im Wailtl auf dem Programm. Auch heuer werden dazu wieder 30 bis 40 Autoren mit Partner erwartet. Und am Sonntag nehmen die Veranstalter mit der Dauer des Programms Rücksicht auf die Abreise der Teilnehmer und den Zugfahrplan, denn viele Filmemacher reisen aus dem gesamten Bundesgebiet an.

© SZ vom 11.05.2017 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: