Süddeutsche Zeitung

Kronthaler Weiher in Erding:Vergnügen am Wasser

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Die Sanierung ist rechtzeitig zum Beginn der Badesaison fertig geworden. Jetzt gibt es im Naherholungsgebiet mehr Platz für Sport, Spiel und Entspannung

Von Antonia Steiger, Erding

Die Stadt Erding ist um eine Attraktion reicher. An diesem Samstag eröffnet OB Max Gotz (CSU) offiziell das Naherholungsgebiet am Kronthaler Weiher nach der Teilsanierung. Wie es sich an dem Weiher aushalten lässt, haben in der vergangenen Woche aber schon etliche Besucher getestet: Es sitzt sich bestens in der Wiese, und die Beachhandball-Tore halten auch einem strammen Schuss mit dem Fuß stand. Noch etwas schüchtern näherten sich die Leute der kleinen Fitness-Anlage im Süden, die zu Felgaufschwüngen und Klimmzügen einlädt. Man nennt das nun auch in Erding Calisthenics: Kraftsport unter freiem Himmel mit ganz einfachen oder gar keinen Geräten.

Mit Boccia und Bolzplatz, Fußball und Beachvolleyball, Beachhandball und der Trampolinanlage gewinnt das Naherholungsgebiet vor allem bei der jüngeren, aber nicht mehr ganz jungen Generation an Anziehungskraft. Eine Generation, die ohnehin gerne einen Großteil ihrer Freizeit am Weiher verbringt. Das größere Angebot an Möglichkeiten, sich sportiv zu betätigen, wird für noch mehr Zulauf aus dem gesamten Umland sorgen. Doch auch die Familien mit Kindern kommen auf ihre Kosten: Es gibt mehrere interessante Spielplätze - eine deutliche Verbesserung zu der Zeit vor der Sanierung. Die beiden neuen Abenteuerspielplätze im Südosten sind teilweise umkränzt von Bäumen, unter denen es sich Väter und Mütter bequem machen und von wo aus sie ihre Sprösslinge zu gegebener Zeit in den Schatten abkommandieren können.

Mehr Sport, mehr Spiel, Grillplätze, eine Hängebrücke, dazu eine bessere Ausstattung der Wasserwacht, Duschen und der lang ersehnte zweite Toilettenstandort, den die Badegäste im Süden finden: Der Kronthaler Weiher wird mit dieser gehobenen Ausstattung den Anforderungen einer weiter wachsenden Region gerecht. Dank der Erweiterung der Strände und Liegeflächen vor allem im Nordosten wird das Freizeitgelände den Ansturm vermutlich auch an heißen Tagen ganz gut verkraften. Und die Sanierung ist ja auch noch nicht zu Ende: In einer in diesen Tagen erstmals an die Haushalte verteilten Publikation des Rathauses, die alle acht Wochen erscheinen soll und deren erste Ausgabe sich dem Weiher widmet, versprüht Gotz ein wenig Zuversicht, dass die Verhandlungen über die Grundstücke im Westen und Südwesten zu einem guten Abschluss gebracht werden könnten, sodass die Sanierung weiter voranschreiten könnte. Dann soll auch der geplante Rundweg realisiert werden, dann soll in der nordwestlichen Ecke eine naturnahe Zone eingerichtet werden, sodass auch die Tierwelt am Weiher zu ihrem Recht kommt. Knapp vier Millionen Euro hat die Stadt Erding schon jetzt in den Umbau des Weihers investiert.

Ihren Ursprung hat die Sanierung des Weihers in der Bewerbung der Stadt Erding um die Landesgartenschau 2018. Zwar scheiterte die Bewerbung unter anderem an den Unklarheiten zum S-Bahn-Ringschluss und zum geplanten neuen Bahnhof. Wie viel Potenzial in der Bewerbung steckte, das hat die Stadt Erding jedoch anschließend bewiesen. Denn es gilt als ein Kriterium einer Bewerbung um eine Landesgartenschau, dass das zugrunde liegende Konzept auch zu verwirklichen sein müsse, wenn es keine Gartenschau gibt. Im ersten Schritt hat die Stadt Erding den Stadtpark zu einem Teil saniert. Dass es auch dort weitergehen soll, ist bereits vom Stadtrat beschlossen. Der zweite große Komplex aus der Bewerbung ist nun die Umgestaltung des Weihers. Für eine neuerliche Bewerbung müsste man sich ein neues Betätigungsfeld suchen und hat es im Bundeswehrgelände auch schon gefunden. Wie passend: An diesem Samstag verabschiedet sich der Fliegerhorst mit einem Appell am Schrannenplatz, auch wenn der komplette Abzug noch Jahre in Anspruch nehmen wird.

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Quelle:
SZ vom 20.05.2017
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