Kronthaler Weiher:Grundwasser wird beobachtet

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Im Wasser seien "keine nachteiligen Auswirkungen feststellbar", stellt das Büro Tewag fest. Trinkwasser und Fischteiche seien ebenfalls nicht betroffen von der Kontamination des Grundwassers. (Foto: Renate Schmidt)

Trotz Kontamination: Das Freizeitgelände und der See gelten als "uneingeschränkt nutzbar"

Von Antonia Steiger, Erding

Wie groß die frühere Mülldeponie am Kronthaler Weiher ist, das weiß man nicht. Man wird es auch nicht herauszubekommen versuchen, erwiderte OB Max Gotz (CSU) in der Sitzung des Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Verkehrsausschusses auf Nachfrage von Günther Kuhn (Grüne). Dass es alte Ablagerungen südlich des Kronthaler Weihers gibt, ist bekannt. Dass diese Ablagerungen daran schuld sind, dass das Grundwasser eine "erhebliche" Kontamination mit PAK (polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) und Arsen aufweist, ebenfalls.

"Sanierungsmaßnahmen unverhältnismäßig"

Dennoch kommt das Büro Tewag aus Regensburg am Ende seiner Gefahrenabschätzung zu dem Ergebnis, dass "aufwendige Erkundungsmaßnahmen oder sogar Sanierungsmaßnahmen unverhältnismäßig" seien. Freizeitgelände und See seien "uneingeschränkt nutzbar". Das liegt dem Büro zufolge auch daran, dass die frühere Deponie mit einer "mächtigen" Schicht mit unbelastetem Boden überdeckt ist. Gotz verwies auch darauf, dass das Landratsamt das Badegewässer regelmäßig kontrolliere.

Einen zweistelligen Millionenbetrag müsste die Stadt Erding nach Einschätzung von Gotz auf den Tisch legen, wenn sie die Altablagerungen beseitigen lassen wollen würde. Es handelt sich dabei um eine Art Mülldeponie, in die die Bürger bis in die 1970er-Jahre hinein ihren Abfall geworfen haben. Der Ausschuss hat sich nun dazu entschlossen, für 46 400 Euro das Büro Tewag mit den weiteren Aufgaben zu betrauen, die nach Auffassung des Landratsamtes zu erledigen sind. Unter anderem muss eine weitere Grundwassermessstelle eingerichtet und die Fließrichtung des Grundwassers überprüft werden. Gotz stimmte Kuhn nicht zu, der dafür plädiert hatte, über eine endgültige Entfernung der Altablagerungen nachzudenken. Gotz betonte, dass es sich um eine lokal begrenzte Fläche handle, wie es das Büro Tewag bestätigt. Doch die Stadt wird zwei Jahre lang kontrollieren, ob "keine relevanten Schadstoffmengen" im Grundwasser zu finden sind. "Wenn wir eine Gefährdung finden, werden wir natürlich zu suchen beginnen", betonte Gotz.

© SZ vom 14.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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