Der Kriminalpolizei Erding ist es gelungen, eine Gruppe von Serieneinbrechern festzunehmen. Seit September 2016 ermittelten die Beamten gegen die sogenannte Glassprenger-Bande, die vor allem in Schulen, Kindergärten und Gewerbegebäude eingebrochen war. Den Spitznamen erhielten die Täter durch ihre Methode, ins Gebäude zu gelangen: dem sogenannten Glassprengen, bei dem mit einem Hebelwerkzeug die Dichtung zwischen Fensterrahmen und Scheibe eingestochen und so das Glas zum Bersten gebracht wird.
Im Laufe der Ermittlungen nahm die Kripo eine Gruppe 27- bis 37-Jähriger aus dem Raum Erding und Waldkraiburg ins Visier. Am Freitag ertappten die Beamten drei Tatverdächtige auf frischer Tat: Auf der Rückfahrt nach einem Einbruch in eine Schule in Neu-Ulm griffen sie zu. Ein weiteres Bandenmitglied traf die Polizei in seiner Erdinger Wohnung an. Bisher können der Gruppe 59 Einbrüche zugeordnet werden. Die meisten Taten verübte sie im Zuständigkeitsbereich der Kripo Erding. Doch die Bande machte sich vereinzelt auch im Raum Augsburg, Neu-Ulm und Haag zu schaffen.
Meist waren die Täter auf der Suche nach Tresoren. Die nahmen sie entweder komplett mit oder öffneten sie sofort - mit Gewalt oder mit dem Originalschlüssel, den sie vor Ort entdeckten. In der Regel entwendeten die Einbrecher lediglich Bargeld. Der bislang gemeldete Beuteschaden liegt im oberen fünfstelligen Bereich, der verursachte Sachschaden ist um ein Vielfaches höher.
Die drei Einbrecher, die die Polizei am Freitag auf frischer Tat ertappte, wurden dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt. Der erließ gegen alle drei Beschuldigten einen Untersuchungshaftbefehl. Gegen das vierte Bandenmitglied, das die Polizei in der Wohnung antraf, reichen die bisherigen Erkenntnisse dafür noch nicht aus. Die Auswertung und Zuordnung des umfangreichen sichergestellten Spurenmaterials wird die Ermittler der Kripo Erding nach Polizeiangaben noch einige Wochen beschäftigen.