Kreisausschuss:Krisendienst in der Pflege

Landkreis bereitet Entlassmanagement vor

Wer nach einem Krankenhausaufenthalt entlassen wird und im Anschluss daran auf Pflege angewiesen ist, kann schon mal in die Bredouille geraten; beispielsweise wenn Feiertage dazwischenkommen und der Pflegedienst deswegen erst mit ein, zwei Tagen Verzögerung übernimmt. Wer Angehörige oder Freunde in der Nähe hat, greift auf sie zurück, wenn es gilt, Medikamente zu besorgen oder den Kühlschrank zu füllen. Weil so eine Unterstützung aber nicht selbstverständlich ist, will der Landkreis auf Antrag der CSU ein Entlassmanagement einführen und einen temporären Pflegekrisendienst anbieten. Der Kreisausschuss hat daher beschlossen, dass zwei Dinge in diesem Kontext geprüft werden sollen: Ist eine Anbindung am Klinikum zielführend und es soll geprüft werden, ob die Gemeinden daran interessiert sind und sich an diesem Projekt finanziell beteiligen wollen.

Ziel des Projektes ist es laut Vorlagebericht, die Bevölkerung im Landkreis Erding bei einem pflegerischen Notfall bis zur Unterstützung durch entsprechend beauftragte Pflegedienste eine grundlegende Basisunterstützung und eine Basisberatung zukommen lassen zu können. Diese Unterstützung darf jedoch nicht zum Einsatz kommen, sobald ein anerkannter Pflegedienst seine Tätigkeit aufgenommen hat oder andere Dienste, auch ehrenamtliche, diese Tätigkeit übernommen hat. Der Landkreis würde das Projekt mit einem Betrag in Höhe von 40 000 Euro im ersten Jahr fördern. Weiterhin sei es zielführend, heißt es im Vorlagebericht, dass sich jede teilnehmende Kommune beteilige. Bis dato sei lediglich von der Gemeinde Taufkirchen und von einer Gemeinde aus dem Holzland Interesse zur Teilnahme an diesem Projekt signalisiert worden.

Im Kreisausschuss forderte Ulla Diekmann (SPD), das Vorhaben flächendeckend im Landkreis einzuführen. Kleinere Gemeinden könnten sich dabei zusammenschließen. "Wir können keine Gemeinde verpflichten", entgegnete Landrat Martin Bayerstorfer. Er bezifferte den Beitrag der Gemeinden auf etwa einen Euro pro Einwohner. Max Gotz (CSU) sagte, in manchen Gemeinden decke die Nachbarschaftshilfe diese Aufgabe bereits ab. Es gehe darum, Gemeinden dabei zu haben, die in diesem Bereich eine Versorgungslücke hätten. Die beiden Prüfaufträge wurden vom Kreisausschuss einstimmig beschlossen.

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