Konzert im Gasteig München:Unter Brüdern

Konzert im Gasteig München: Ein eingespieltes Team: Andreas Begert (links) und sein jüngerer Bruder Markus Bauer arbeiten gerne zusammen.

Ein eingespieltes Team: Andreas Begert (links) und sein jüngerer Bruder Markus Bauer arbeiten gerne zusammen.

(Foto: Christian Hartlmaier/oh)

Zwei Musiker aus dem Landkreis gastieren im Gasteig: Markus Bauer dirigiert ein Ensemble mit mehr als 70 Musikern, das eine Komposition von Andreas Begert spielt.

Von Regina Bluhme, Erding/München

Die Beziehung zwischen Brüdern kann mitunter schwierig sein. Wenn beide noch dazu talentierte Musiker sind, bleiben Rivalitäten nicht immer aus. Nicht so bei Andreas Begert und seinem Bruder Markus Bauer. Die Geschwister aus dem Landkreis Erding feiern am Samstag im Gasteig in München eine gemeinsame Premiere. Markus Bauer dirigiert zunächst das Requiem in c-Moll von Michael Haydn, dem jüngeren Bruder von Joseph Haydn, und dann ein Requiem, das Andreas Begert komponiert hat. Mehr als 70 Musiker - Chor, Orchester und Solisten - werden auf der Bühne stehen.

"Es wird das größte Konzert unserer bisherigen Laufbahn sein", sagt Andreas Begert. Auf der Bühne stehen der Chor Heinrich-Schütz-Ensemble Vornbach, das international besetzte Barockorchester Concerto München und die Gesangs-Solisten Anna-Lena Elbert, Eric Price, Niklas Mallmann und Veronika Stummer. Das Spannende sei für ihn vor allem die Zusammenarbeit mit seinem Bruder, der erstmals eine Komposition von ihm dirigieren wird. Das Konzert ist Bestandteil von Bauers Bachelor-Abschluss an der Hochschule für Musik München. Es dürfte wenig Kommilitonen geben, die auf Werke von Brüdern zurückgreifen können. "Der Vorteil war, dass wir deshalb im Saal der Musikhochschule proben konnten", erklärt Begert.

Die Zuhörer im Gasteig erwartet eine besondere Kombination. Michael Haydn, der heute ein wenig im Schatten seines älteren Bruders Joseph steht, hat das Requiem in c-Moll in einer melancholischen, aber nicht traurigen Stimmung komponiert, "es finden sich sehr schöne und majestätische Teile". Er verwende für sein Requiem denselben lateinischen Text, nur jetzt eben mit anderer Komposition, die sich eher in Richtung Filmmusik orientiere, die "ein bisschen klassisch und ein bisschen Popmusik" und "nicht zu ekstatisch" sei, sondern eher "harmonisch mit eingängigen Melodien".

Seit einem Jahr ist Andreas Begert mit Organisieren und Komponieren für das "Requiem Mal 2" beschäftigt. Es sei gar nicht so einfach, Musik für Original-Instrumente in alter Stimmung zu schreiben, "da sind die Töne nämlich ein gutes Viertel tiefer". So habe er immer wieder Teile des Stücks an Musiker geschickt und gefragt, ob das auch so überhaupt auf den alten Instrumenten spielbar sei.

Auf die Aufführung im Gasteig freue er sich schon sehr, sagt Begert. Aufgeregt sei er nicht, dazu hat er im Moment wohl auch gar keine Zeit zwischen Proben und Organisieren. Die Brüder sind immerhin ein gespieltes Team und auch als Jazzduo Brothers in Jazz unterwegs. Außerdem sind beide als Chorleiter engagiert. Begert, 29, leitet die Liedertafel Dorfen, Bauer, 25, den Modern Gospel Chor Hallbergmoos.

Mit seiner Band Blaurosa hat Andreas Begert gerade den zweiten Platz beim bundesweiten Kompositionswettbewerb von Hypovereinsbank und Bayerischer Staatsoper belegt und durfte deshalb vor zwei Wochen vor 20 000 Menschen auf dem Odeonsplatz in München auftreten. Er hat Monteverdis Oper "Odysseus" mit selbstgeschriebenen Popsongs kombiniert

Auch im Landkreis Erding ist der junge Komponist Andreas Begert zu hören. Am Sonntag, 14. Juli, spielt das Erdinger Kammerorchester anlässlich seines 60-jähriges Bestehens in St. Vinzenz ein Stück des 29-Jährigen. Im September wird er in Erding an der Kreismusikschule und Anfang Dezember im Jakobmayer in Dorfen mit Solokonzerten gastieren - aber natürlich sind auch die Brothers In Jazz weiter unterwegs.

"Requiem mal 2", Samstag, 13. Juli, 20 Uhr, Gasteig München, Carl-Orff-Saal; Karten bei München Ticket. Anmeldung für die Busfahrt von Dorfen zum Konzert unter Telefon 0178/2366205 oder E-Mail an andreasbegert@t-online.de.

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