Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl 2020:Max Gotz tritt wieder an

Bei der Versammlung der Erdinger CSU kündigt der OB seine erneute Kandidatur an. Die Mitglieder signalisieren Zustimmung mit 100 Prozent der Stimmen bei der Wahl zum Ortsvorsitzenden

Von Philipp Schmitt, Erding

"Ich bin bereit!"Mit diesen Worten hat Max Gotz (CSU) am Mittwoch bei der Mitgliederversammlung des Erdinger CSU-Ortsverbands im Gasthaus Lindenwirt signalisiert, dass er nach elf Jahren als Erdinger Bürgermeister und Oberbürgermeister noch nicht amtsmüde ist und bei der Kommunalwahl in einem Jahr erneut kandidieren werde. Er wolle "mit voller Kraft weiter machen", sagte er. Die erforderliche Rückendeckung erhielt der OB dafür durch lang anhaltenden Applaus der mehr als achtzig stimmberechtigten Mitglieder und durch die einstimmige Wiederwahl zum Vorsitzenden des Ortsverbands.

Der 55-jährige Gotz leitet den Ortsverband seit fast einem Vierteljahrhundert. "Das ist ein deutliches Signal für die Zukunft und für unsere Geschlossenheit", sagte er nach der Wahl. Ihm mache die Arbeit "als Kapitän eines guten Teams" immer noch "unheimlich Spaß". Er wisse die "loyale Unterstützung" des Ortsverbandes zu schätzen, räumte aber auch ein, dass mit den Streitigkeiten auf bundespolitischer Ebene zwischen CDU und CSU und auch diversen Themen in Erding "nicht immer alles rund gelaufen" sei und dass Fehler gemacht worden seien. Insgesamt könne sich die Bilanz aber sehen lassen. Die CSU sei in Erding die einzige Partei ohne Nachwuchsprobleme.

Bei der Kommunalwahl im März 2020 möchte der Ortsverband neue Gesichter präsentieren und junge Leute in den Stadtrat bringen. An Wahlprogramm, Richtlinien und Zielen werde gearbeitet. "Wir müssen dabei aber das Rad nicht neu erfinden", sagte Gotz, der an im Wahlprogramm 2014 bis 2020 genannte Ziele erinnerte, die bis auf die geplante neue Sporthalle realisiert worden seien. Die starke Basis des Ortsverbands zeige sich auch am guten Besuch der Jahreshauptversammlung, an der 86 Mitglieder Präsenz zeigten. Die Fusion der drei Ortsverbände Erding, Altenerding und Langengeisling zum verschmolzenen Ortsverband, den Gotz seit mehr als 24 Jahren leitet, sei die richtige Entscheidung gewesen. Der Ortsverband wirke nicht nur in die Arbeit der Stadtratsfraktion, sondern auch in den CSU-Kreisverband hinein. Damit das so bleibt, sollten die Mitglieder weiterhin "ein so großartiges Bild der Geschlossenheit zeigen".

Die CSU-Landtagsabgeordnete Ulrike Scharf und der CSU-Kreisvorsitzende, Landrat Martin Bayerstorfer, würdigten die Arbeit, die Gotz und sein Team geleistet hätten. Bayerstorfer attestierte dem Ortsverband "Stärke und Erfolg" und eine gute Verankerung in der Bevölkerung. Die Zustimmung bei den Neuwahlen habe gezeigt, dass der Vorstand funktioniere. Erfolg und wirtschaftlicher Aufschwung in der Region seien aber "kein Selbstläufer". Die CSU müsse sich auch in Erding Herausforderungen stellen "und jeden Tag neu überzeugen". Wenn die CSU neue Stärke zeige, werde es positiv weiter gehen.

Gewürdigt wurden zudem die CSU-Urgesteine Herbert Lindmayer (52 Jahre Mitglied, früher Kreisrat, JU-Orts- und Kreisvorsitzender und Erdinger Ortsverbandschef) und Jakob Mittermeier, der auf Antrag von Gotz einstimmig zum Ehrenmitglied bestimmt wurde. Er habe "Politik in seiner DNA", sagte Gotz über Mittermeier, der immer noch Fraktionschef im Stadtrat ist. Er war Landtagsabgeordneter, 26 Jahre Vorsitzender einer der drei Ortsverbände und seit der Fusion 1993 stellvertretender Vorsitzender des verschmolzenen Ortsverbands. Er kandidierte nicht mehr als Stellvertreter. Zu seinem Nachfolger wurde der 45-jährige Altenerdinger Feuerwehrkommandant und Funktionär der SpVgg Altenerding, Stephan Stanglmaier, gewählt, der zweite Bürgermeister Ludwig Kirmair und Janine Krzizok bleiben stellvertretende Ortsverbandsvorsitzenden. Der Ortsverband Erding zählt 462 Mitglieder. Erst in der vergangenen Woche hat er vier neue Mitglieder bekommen, das hatte Gotz beim CSU-Frühschoppen gesagt.

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SZ vom 22.03.2019
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