Klinikum Erding:Umwandlung in Regiebetrieb

Kreistag stimmt Änderung der Unternehmensform zu

Der Kreistag hat den Wirtschaftsplan des Klinikums Erding für 2019 einstimmig beschlossen und der Umwandlung von einem Kommunalunternehmen in einen Regiebetrieb zugestimmt. Das Klinikum des Landkreises schließt 2018 mit einem Fehlbetrag in Höhe von 2,86 Millionen Euro ab. Davon wurde bereits ein Teilbetrag von 1,8 Millionen Euro erstattet, so dass noch rund eine Million Euro auszugleichen sind. Der Wirtschaftsplan 2019 weist einen Fehlbetrag in Höhe von 2,38 Millionen Euro aus, er verringert sich damit rechnerisch im Vergleich zum Jahr 2018 um 473 000 Euro. Im Haushalt des Landkreises sind 2019 für Zahlungen an das Klinikum drei Millionen Euro eingestellt.

Klinikvorstand Sándor Mohácsi betonte, dass 14 von 20 Krankenhäuser der Regelversorgung in Oberbayern defizitär seien. In Erding gebe es dabei drei prägende Faktoren: Die Notaufnahme beschere jedes Jahr ein Defizit von rund einer Million. Auch die Abschreibung nicht geförderter Investitionen belaufe sich auf eine Million Euro. Und nicht zuletzt arbeite auch die Geburtshilfe defizitär, im Schnitt seien es etwa 700 000 Euro jährlich. Mohácsi, der zum 1. Januar 2019 nur noch Abteilungsleiter sein wird, erläuterte, wie man das Defizit senken könne. So habe man beispielsweise das Medizinische Versorgungszentrum am Klinikum mit dem Hintergedanken gegründet, die Notaufnahme zu entlasten. Darüber hinaus wachse der Bedarf an stationärer Patientenversorgung im Großraum München seit Jahren. Es gebe keinen Grund, warum das Klinikum Landkreis Erding nicht an diesem Wachstum teilhaben sollte. Ferner habe man in der Vergangenheit eine Reihe von hochqualifizierten und anerkannten Ärzten als Chef- beziehungsweise Kooperationsärzte auch zum Aufbau neuer Versorgungsangebote gewonnen. Zudem werde auch die Etablierung einer Portalpraxis in Taufkirchen kombiniert mit einem Medizinischen Versorgungszentrum einen Beitrag leisten. Denn bislang hätten viele Patienten aus dem Norden und Nordosten des Landkreises eine stationäre Krankenhausversorgung außerhalb des Landkreises Erding vorgezogen. Die vom krankenhauseigenen MVZ betriebenen fachärztlichen Sitze sollen als "Brückenkopf" des Klinikums Erding im Nordosten des Landkreises wirken. Krankenhäuser, die sich auf die Grund- und Regelversorgung beschränkten, gerieten in immer schwierigere Lagen, daher müsse man mehr Leistungen im Bereich schwerer erkrankter oder verletzter Patienten erbringen. Doch in Erding seinen OP-Kapazitäten knapp, "was uns am Wachstum hindert".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: