Süddeutsche Zeitung

Gesundheit in Erding:Zwei neue Abteilungen für das Klinikum

Auf dem Gelände des Krankenhauses soll eine Strahlentherapie etabliert werden. Ebenso soll eine pädiatrische Abteilung geschaffen werden.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Das Klinikum Erding soll weiter ausgebaut werden, das hat Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) bei einem Pressegespräch der Kreis-CSU gesagt. Dabei geht es vor allem um zwei Projekte: ein Strahlentherapiezentrum auf dem Gelände und eine Kinderabteilung. Bisher gibt es schon seit elf Jahren eine Zusammenarbeit mit der Kinderklinik St. Marien in Landshut, die jüngste Kooperation betrifft den Bereich Kinder-Diabetologie. Auch das Jugendamt Erding kooperiert mit St. Marien, um den Schutz von Kindern bei Kindeswohlgefährdungen weiter zu verbessern.

Vor allem die Schaffung einer pädiatrischen Abteilung ist ein länger bestehender Wunsch in Erding. In München gibt es das Haunersche Kinderspital, die Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München und die Kinderklinik Schwabing, eine gemeinsame Einrichtung des Klinikums rechts der Isar und der München Klinik. Das Kinderkrankenhaus St. Marien in Landshut liegt vor allem für Familien im nördlichen und östlichen Landkreis Erding näher. Diese drei Kinderkrankenhäuser sind zwar laut Krankenkassen für die Versorgung in der Region ausreichend, aber die Entfernungen sind für die Eltern und Kinder eine Belastung.

Das erste Ziel sei, so Landrat Bayerstorfer, in Zusammenarbeit mit den Kinderärzten vor Ort einen Bereitschaftsdienst am Klinikum aufzubauen. "Das wurde schon einmal versucht und hat damals nicht geklappt, aber man darf nicht aufgeben." Zudem könnte man den Bereich Telemedizin mit St. Marien ausbauen, um Sprechstunden im Haus anzubieten. Letztlich soll aber eine eigenständige Kinderabteilung etabliert werden - zuerst im Bereich der Akutmedizin, um alltägliche Verletzungen versorgen zu können. Die drei Kinderkrankenhäuser würden zwar offiziell den Bereich Freising, Ebersberg und Erding abdecken, würden aber für etliche Tausend mögliche Patienten, die dort lebten, lange Fahrzeiten bedeuten.

Konkreter ist laut Bayerstorfer auch schon die Etablierung einer Strahlentherapie auf dem Klinikgelände. Bereits im September soll dem Krankenhausausschuss des Kreistags - Träger der Klinik ist der Landkreis Erding - ein Konzept vorgelegt werden, 2020 könnte die Umsetzung erfolgen. Mit einem Anbieter sei man bereits im Gespräch, sagte Bayerstorfer. Als Kooperativpartner auf Seiten der Erdinger Ärzte nannte der Landrat den in Erding ansässigen Internisten, Hämatologen und Onkologen Richard Konrad, der Gespräche mit dem Klinikum bestätigt. "Als Onkologe begrüße ich natürlich, wenn Erding eine Strahlentherapie bekommt. Bisher müssen Patienten in die umliegenden Kliniken wie Freising, Ebersberg oder Landshut fahren." Seit 2009 ist ein Team aus Fachärzten für Strahlentherapie, aus Experten der Medizinphysik, aus radiologisch-technischen Assistentinnen und aus medizinischen Fachangestellten und Fachwirtinnen des Gesundheitswesens in Freising tätig, seit 2018 auch in Dachau. Zur Bestrahlung wird ein Linearbeschleuniger mit Elektronen verwendet.

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SZ vom 10.08.2019/smb
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