Der erste Platz ist es zwar letztlich doch nicht geworden beim Gesundheitspreis 2019 der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) für herausragendes Engagement im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM), aber Platz zwei. "Auch wenn es zum Sieg nicht gelangt hat, wir haben ja schon gejubelt, als wir unter den fünf Finalisten geschafft haben", sagt Irene Hilf, die Pressesprecherin der Klinik Wartenberg. Am Montag wurde im Rahmen des BGW Forums in Hamburg der endgültige Sieger bekannt gegeben. Die Veranstaltung ist ein Kongress zum Gesundheitsschutz in Kliniken und Krankenhäusern.
Bereits seit mehreren Jahren arbeitet die Klinik am Aufbau und der stetigen Weiterentwicklung ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements, um das Gesundheitsbewusstsein der Mitarbeiter zu fördern und sie aktiv bei einem gesunden Lebensstil zu unterstützen. Dazu werden eine Reihe von Sport- und Entspannungsangeboten (zum Beispiel Ergometer- und Krafttraining, aber auch Autogenes Training und Qi-Gong) durchgeführt. Bemerkenswert dabei sei, so Irene Hilf, dass diese Kurse allesamt von qualifizierten Mitarbeitern des Hauses geleitet werden. Daneben gebe es eine betriebsnahe Waldkindergarten-Gruppe, die es den Beschäftigten erleichtern soll, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Für Mitarbeiter, die von weiter weg oder aus dem Ausland kommen, stelle die Klinik zudem Wohnraum in Kliniknähe zur Verfügung. Aktuell werden zwei zusätzliche Personalwohngebäude mit insgesamt 43 Wohnungen gebaut - auch diese Maßnahmen fallen unter den Begriff des betrieblichen Gesundheitsmanagements, wie die Pressesprecherin sagt.
Die Integration von Mitarbeitern aus dem Ausland ist der Klinik ein besonderes Anliegen, und so gibt es seit knapp drei Jahren eine Integrationsbeauftragte am Haus, die die neuen Mitarbeiter in der ersten Zeit sowohl im Arbeitsalltag als auch zum Beispiel bei Behördengängen unterstützt. Auch dies wurde von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege gesehen. Auch Deutschkurse, zugeschnitten auf die verschiedenen Berufsgruppen, werden in der Klinik angeboten. Wie die Integration von ausländischen Mitarbeitern gelingen kann, war auch ein Hauptthema beim BGW Forum, zu dem nicht nur die BGM-Beauftragen Norman Daßler und Christian Walther sowie Geschäftsführer Constantin von Stechow nach Hamburg reisten, sondern auch die Integrationsbeauftragte Rosa Angelovski und Bilel Hammami, der seit rund eineinhalb Jahren aus Tunesien an die Klinik Wartenberg kam und dort in der Pflege beschäftigt ist. Gemeinsam mit Vertretern anderer Gesundheitseinrichtungen diskutierten sie in Hamburg, was schon gut läuft und was noch verbessert werden könnte bei der Integration von Mitarbeitern aus dem Ausland, wie Hilf mitteilt.
"Der zweite Platz beim Gesundheitspreis ist definitiv ein Pfund, mit dem man bei der Suche nach neuen Mitarbeitern wuchern kann", so der BGM-Beauftragte Norman Daßler. "Aber allein es unter die fünf Besten geschafft zu haben, war ein toller Erfolg und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind", fügt sein Kollege Christian Walther hinzu, "und ohne das Engagement der Mitarbeiter und die Unterstützung durch die Klinikleitung wäre es nicht möglich, solch ein umfangreiches BGM anzubieten". Das Preisgeld von 15 000 Euro möchten Klinikleitung und die BGM-Beauftragten in die Weiterentwicklung des Angebots stecken - ein Projekt ist dabei die "Chronobiologie", die sich mit der inneren Uhr des Menschen befasst.