Stadtentwicklung in Erding:Spielend zusammenwachsen

Stadtentwicklung in Erding: Unbeschwert spielen: Das Spielefestival findet in den Räumen und am Vorplatz der evangelischen Erlöserkirche in Klettham statt.

Unbeschwert spielen: Das Spielefestival findet in den Räumen und am Vorplatz der evangelischen Erlöserkirche in Klettham statt.

(Foto: Renate Schmidt)

In Klettham erweist sich das monatliche Spiele- und Kulturfestival als großer Erfolg. Hier kommen Menschen verschiedener Nationen und aller Generationen zusammen.

Von Regina Bluhme, Erding

Wie bringt man Kinder mit und ohne Migrationshintergrund, Väter und Mütter, Senioren, Alleinstehende und Menschen mit Handicap an einem Tisch zusammen? In Klettham-Nord gelingt das jeden ersten Samstag im Monat. Dann findet auf dem Parkplatz vor der evangelischen Erlöserkirche und in den benachbarten Räumen das Kletthamer Spiele- und Kulturfestival "Volltreffer" statt. Seit September 2022 gibt es die Veranstaltung und es zeigt sich: Der Name Volltreffer passt genau.

Ulrike Berg betreut die Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit für die Außenstelle Erding der Diakonie Freising. Sie ist bei fast jedem Spieletreff dabei und an diesem Samstagnachmittag sitzt sie mit mehreren Kindern am Tisch im Gemeindezentrum der Erlöserkirche. Es gilt, einer türkisfarbenen Kugel auf ihrem Weg nach unten Brücken zu bauen, um die Spur zu halten, und das erfordert schon einiges Geschick. Die Diakonie hat in Kooperation mit dem Quartiermanagement Klettham-Nord, mit der Stadt Erding, engagierten Kletthamern und der evangelischen Kirche die Organisation des Festivals übernommen.

Stadtentwicklung in Erding: Ulrike Berg betreut für die Diakonie das Kletthamer Spiele- und Kulturfestival "Volltreffer". Das Angebot wird sehr gut angenommen.

Ulrike Berg betreut für die Diakonie das Kletthamer Spiele- und Kulturfestival "Volltreffer". Das Angebot wird sehr gut angenommen.

(Foto: Renate Schmidt)
Stadtentwicklung in Erding: Alle Altersgruppen sind beim Spieletreff willkommen. Hier versuchen Lukas und Theo, am Kicker Tore zu schießen.

Alle Altersgruppen sind beim Spieletreff willkommen. Hier versuchen Lukas und Theo, am Kicker Tore zu schießen.

(Foto: Renate Schmidt)

Die Spieler und Spielerinnen sind konzentriert bei der Sache und auch Ulrike Berg ist mit Begeisterung dabei. Verteilt an den weiteren Tischen: eine Mutter mit ihren beiden Kindern, eine junge Frau im Rollstuhl, eine ältere Besucherin mit zwei Mädchen, ein Vater, der seinem kleinen Sohn gerade die Spielregeln erklärt und zwei Buben, die sich am Kicker versuchen. Noch sind die Spiele Leihgaben von Landshuter Spieletreff, doch Ulrike Berg hofft, dass sie bald dank Sponsorenunterstützung eigene Spiele und auch eine Outdoor-Ausstattung für das Festival anschaffen kann.

Das Spielefestival findet immer von 13 bis 16 Uhr bei jedem Wetter statt, doch an diesem Samstag muss der Parcours am Parkplatz vor der Kirche abgebaut werden. Es regnet in Strömen. Sonst können die Besucher und Besucherinnen im Hof mit Pedalos fahren oder Sackhüpfen, Ballspielen und Jonglieren üben. Besonders beliebt ist die Rollrutsche.

Stadtentwicklung in Erding: Konzentration ist gefragt beim Spieletreff. Und Spaß macht Spielen sowieso.

Konzentration ist gefragt beim Spieletreff. Und Spaß macht Spielen sowieso.

(Foto: Renate Schmidt)
Stadtentwicklung in Erding: Auch nicht schlecht: Mal wieder eine Spielfigur in der Hand halten statt eines Handys.

Auch nicht schlecht: Mal wieder eine Spielfigur in der Hand halten statt eines Handys.

(Foto: Renate Schmidt)

"Volltreffer" soll Menschen aus unterschiedlichen Einkommens- und Bildungsschichten ansprechen, erklärt Ulrike Berg. Arm und Reich kommen zusammen, unterschiedliche Nationen, alle Generationen. "Man begegnet Menschen aus dem Viertel in einem positiven Kontext", das belebe die Atmosphäre in dem Stadtteil - und das gelinge auch. Bei Bewegung und beim Spielen komme man schnell in Kontakt, und das ist das Ziel: Klettham-Nord soll zusammenwachsen. Der Treff ist eins von vielen Projekten des Bund-Länder-Städtebauförderprogramms "Sozialer Zusammenhalt", das auch das Quartiersmanagement mit eigenem Büro an der Friedrichstraße finanziert.

Wie soll man den Stadtteil beschreiben? Stefanie Auer, eine der beiden Ansprechpartnerinnen des Quartiersmanagement vor Ort, sagt: Im Vergleich zur Gesamtstadt gebe es in bestimmten Straßenzügen einen höheren Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen, die staatliche Unterstützung erhalten. Zugleich leben dort auch gut situierte Bewohner in Einzel- und Doppelhäusern. Es sei eben ein gemischtes Gebiet. Was eindeutig fehlt: ein Treffpunkt. Einen solchen soll Klettham-Nord nun bekommen. Der Bereich rund um die Erlöserkirche wird zu einer Quartiersmitte umgestaltet inklusive Verkehrsberuhigung. Die Architektenpläne waren kürzlich auf dem Parkplatz an der Erlöserkirche ausgestellt.

Stefanie Auer ist vom Engagement vor Ort begeistert. Einige Projekte seien auf Betreiben der Bewohner und Bewohnerinnen in Klettham-Nord zustande gekommen. Wie zum Beispiel "Eden für jeden": In dem Gemeinschaftsgarten kann jeder Kletthamer sein eigenes Hochbeet bepflanzen. Am 27. April geht die Pflanzaktion nach der Premiere im vergangenen Jahr in die zweite Runde.

Wer das Spiele- und Kulturfestival in Klettham mit Spenden unterstützen will, wendet sich an Ulrike Berg, Telefon 08122/2286851 oder kasa-@diakonie-erding.

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