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Kinos im Landkreis:Das schlechte Wetter hilft

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Die Lichtspielhäuser sind mit dem Start nach der Lockdown-Pause recht zufrieden. Sie haben neue Filme im Angebot, mit den sich die Erdinger die Zeit an regnerischen Tagen vertreiben

Von Adam Smoleń, Erding

Seit einiger Zeit sind die Kinos im Landkreis wieder offen, und die Kinobetreiber sind mit dem regen Andrang sehr zufrieden. "Unsere Säle sind sehr gut gefüllt. Ab 15 Uhr sind sie immer voll ausgelastet", sagt Karin Glück, die Pressesprecherin des Cineplex Erding. Langfristig sei der Betrieb in dieser Form dennoch nicht tragfähig, schließlich müssen vor, neben und hinter den Gästen im Kinosaal stets Plätze leer bleiben. Maximal können also nur 40 Prozent der Plätze besetzt werden. Seit dem 1. Juli ist das Cineplex in Erding nun wieder geöffnet, genauso wie hunderte Kinos in Deutschland.

Der Juli 2021 sei im Hinblick auf die Ticketverkäufe durchaus mit dem Juli 2019 vergleichbar. "Das ist mehr, als wir erwartet haben", freut sich Glück. Neben der Lust der Besucher auf das Kinoerlebnis sei auch das regnerische Wetter ein Grund für den momentan großen Anklang. Obwohl viele Mitarbeiter geblieben und einige wieder zurückgekommen seien, suche das Kino dringend nach neuem Personal.

Im Sommer 2020 sei das Kino nur mit alten Filmen gestartet, dementsprechend klein war damals auch das Interesse der Besucher. Diesen Sommer sei das Cineplex mit 25 neuen Filmen gestartet. Außerdem kommt jede Woche ein neuer Film. Vom Kinder- bis zum Horrorfilm sei jedes Genre abgedeckt. Neben den Publikumsmagneten "Weißbier im Blut" und "Fast & Furious 9" sei auch der Rest des Programms sehr beliebt. Die beiden anderen Cineplex Kinos der Betreiberfamilie Fläxl in Vilsbiburg und Neufahrn seien ebenso gut besucht.

Das s'Kino im Jakobmayr in Dorfen ist schon seit dem 20. Mai wieder geöffnet. "Die Öffnung der anderen Kinos am 1. Juli hat uns keinen Hype gebracht", sagt Georg Schmederer, der Betreiber und Geschäftsführer des s'Kino. "Trotz der Umstände sind wir sehr zufrieden." Der neue Film des Dorfener Naturfilmers Jan Haft, "Heimat Natur", sei gut angenommen worden. Vom 5. August an werde dann im Jakobmayer das "Kaiserschmarrndrama" laufen, der siebte Teil der Eberhofer-Krimi-Reihe. Die Eberhofer-Filme seien mit den Filmen des Dorfeners Jan Haft die publikumsstärksten Werke für das kleine Kino in Dorfen. Für den Herbst rechnet Schmederer nicht mit Lockerungen für den Kinobetrieb. Er sei froh, wenn keine neuen Beschränkungen in Kraft treten.

"Für meine Verhältnisse lief der Kinostart sehr gut, ich bin sehr zufrieden", sagt auch Andreas vom Hofe, der Betreiber des Kinocafés in Taufkirchen. Er hat das Ende der Europameisterschaft im Fußball abgewartet, um sein Kino am 15. Juli wieder zu öffnen. Sein Programm, das sich zwischen Arthouse und wertvollem Mainstream spanne, wie er sagt, läuft erfolgreich. Wie im Cineplex ist auch im Kinocafé "Weißbier im Blut" ein Erfolg. Das Kinocafé ist fünf Tage in der Woche geöffnet, nun ist es Dienstags und Mittwochs geschlossen. Mit der Planung von Konzerten, Lesungen oder Vorträgen im Kino ist vom Hofe noch vorsichtig. "Der Sommer ist keine gute Veranstaltungszeit", sagt er, "die Saison beginnt im Herbst". In allen Kinos halten sich die Besucher vorbildlich an die Vorgaben, wie die Betreiber versichern. Im Kinosaal gilt auch während der Vorstellung Maskenpflicht, außerdem muss man sich zur Kontaktverfolgung registrieren. Um Wartezeiten zu vermeiden, empfiehlt das Cineplex, die Tickets online zu buchen.

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Quelle:
SZ vom 02.08.2021
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