Katholisches Bildungswerk in Erding:Altbewährtes und neue Aspekte

Katholisches Bildungswerk in Erding: Hans Otto Seitschek ist seit dem vergangenen Herbst Geschäftsführer des KAB in Erding.

Hans Otto Seitschek ist seit dem vergangenen Herbst Geschäftsführer des KAB in Erding.

(Foto: Renate Schmidt)

Das Katholische Bildungswerk in Erding stellt sein neues Halbjahresprogramm vor

Von . Mathias Weber, Erding

Zwar sei das Programm in den Wintermonaten dicker, das gibt Hans Otto Seitschek zu; aber im Vergleich zum Sommerangebot des Katholischen Bildungswerkes (KBW) im vergangenen Jahr wird heuer mehr angeboten, das sagte der Geschäftsführer des Vereins am Montag bei der Vorstellung des neuen Programms für die Monate März bis September. Und nicht ohne ein wenig Stolz sagte Seitschek, der erst im vergangenen September sein neues Amt angetreten hatte, dass man mit der Zahl der Angebote im vergleich zu anderen Bildungswerken in den Nachbarlandkreisen "vorne mit dabei" sei. Das neue Programm ist digital unter kbw-erding.de herunterzuladen oder als kleines Heft erhältlich.

Vier Bürokräfte arbeiten in den Räumen des KBW in der Erdinger Kirchgasse, zu dem auch das weithin bekannte Zentrum der Familie gehört. Hinzu kommen zusammen mit Seitschek selbst sechs fest angestellte Bildungsreferentinnen und -referenten, die sich um die verschiedenen Bereiche der Erwachsenenbildung kümmern, in denen das KBW Kurse und Veranstaltungen anbietet. Viel Raum nehmen traditionell die Bereiche "Familie" und "Glaube - Religion - Spiritualität" ein, hinzu kommen "Arbeit und Weiterbildung", "Kultur und Kunst", "Gesundheit" und "65+". Allen Generationen ein Angebot zu bieten, das ist Seitscheks Ziel. "Vom Baby bis zum Rentner" könne jeder finden, was zu ihm passt. Dass die Mehrzahl der Teilnehmer insgesamt älteren Semesters ist, daraus machte Seitschek kein Geheimnis; ein aktueller Kurs in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek zum Beispiel, in dem Senioren sich mit Computern und dem Internet beschäftigen, ist mehrmals überzeichnet, es soll einen zweiten Termin geben. Und auch eine Kräuterwanderung in Isen am Samstag, 1. April, ist nun barrierefrei, sodass man auch mit Rollator und im Rollstuhl teilnehmen kann. Durch die Angebote des Zentrums der Familie sollen zudem junge Eltern mit speziellen Angeboten angesprochen werden.

Seitschek will sich allerdings auch der Jugend nähern. So findet zusammen mit dem Korbinian-Aigner-Gymnasium am Donnerstag, 3. März, in den Räumen der Schule eine Filmvorführung statt, bei der es um den Namensgeber des Gymnasiums geht. "Korbinian Aigner: Eine bayerischer Dorfpfarrer zwischen Obstbau und Hochverrat" heißt der Film, der um 16.30 Uhr gezeigt wird. Im Anschluss stehen die beiden Filmemacher, die Seitschek für die Veranstaltung gewinnen konnte, für ein Gespräch zur Verfügung. Diese Veranstaltung ist Teil des Bereiches "Gesellschaft und Politik", den der Geschäftsführer selbst leitet. Das ist ihm ein Anliegen: die Beschäftigung mit Zeitkritik, mit der Frage nach Religion und Gewalt zum Beispiel, oder der nach Kirche und Staat. "Viele Anknüpfungspunkte" gäbe es da im Landkreis, das Thema sei für Seitschek bisher "zu kurz gekommen". Weitere Veranstaltungen in diesem Themenfeld sind zum Beispiel ein Führung über den Fendsbacher Hof, Aktionen zum Thema "Fair Trade" und der 9-Uhr-Club für Frauen in Erding und in Dorfen; "echte soziale Netzwerke" seien das, sagt Seitscheck, die unbedingt zu erhalten seien. Am Dienstag, 9. Mai, organisiert Seitscheck zudem eine recht persönliche Veranstaltung. Der ehemalige bayerische Kultusminister - und Seitscheks Doktorvater - Hans Maier kommt nach Erding und spricht in einem Vortrag mit einem recht sperrigen Titel über Religion und Gewalt: "Rechtfertigungsgründe für die Anwendung von Gewalt zum Schutz und zur Ausbreitung des Glaubens in der Theologie des abendländischen Christentums" heißt er.

Und schließlich geht es im kommenden halben Jahr beim KBW, das zum Teil vom Dekanat, vom Landkreis und von der Stadt finanziert wird, auch um "Arbeitswelt und Weiterbildung". Unter Anderem können sich Flüchtlingshelfer weiterbilden lassen, in den kommenden Monaten wird es Veranstaltungen zu den rechtlichen Aspekten der Flüchtlingshilfe geben. Auch wenn nicht mehr so viele Helfer zur KAB kommen wie früher, "den harten Kern wollen wir begleiten", so Geschäftsführer Seitschek

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