Erding:Unverzichtbar für Biergärten: Kastanien

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(Foto: Renate Schmidt)

Das wars wohl mit der Biergartensaison, wenn sich schon die Kastanien auf den Biertischen in einem Biergarten in Bockhorn breit machen. Immerhin gibt es dort noch Kastanien im Biergarten, denn Baum und Biergarten verbindet eine lange Geschichte. Herzog Albrecht V. von Bayern verbot nämlich im 16. Jahrhundert das Bierbrauen in der dicht bebauten Münchner Innenstadt, weil das Anfeuern der Siedekessel in den Brauereien immer wieder heftige Brände auslöste. Am 23. April war Schluss mit dem Brauen, bis zum 29. September. Was tun? Bier auf Vorrat brauen. Aber weil der Kühlschrank noch nicht erfunden war, grub man in die Tiefe und schuf Keller zum Lagern der Fässer. Der hohe Münchner Grundwasserspiegel ließ aber keine große Tiefe zu, also musste man einen Sonnenschutz von oben schaffen und kam auf die Kastanie. Da die Bäume zu den Flachwurzlern zählen, zerstörten sie die Höhlen darunter nicht. Zudem bieten ihre großen Blätter und üppigen Baumkronen viel Schatten. Bis zu 270 Kilogramm schwere Eisblöcke, welche während des Frostes aus den naheliegenden Alpen und Seen geschlagen wurden, taten im Keller ihr übriges. Und drüber wurden Stühle und Tische unter die Kastanien gestellt und der Biergarten war geboren.

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