Kapelle Burgrain:Kleinod auf dem Hügel bei Isen

Vor 300 Jahren wurde der Altar der Filialkirche geweiht

Es ist heute genau 300 Jahre her, dass der Altar der Filialkirche St. Georg in Burgrain geweiht worden ist: Am 4. Oktober 1719 erfolgte die Zeremonie durch Fürstbischof Johann Franz von Eckher. Dem Jubiläum geht eine lange Geschichte voraus. Laut Urkunde kam Burgrain im Jahr 811 in den Besitz von Freising. 1025 wurde die Burg gegründet, die auf einem malerischen Hügel liegt. Im Südwesten der Anlage thront die Filialkirche. Der Neubau aus Jahr 1719 verdankt dem Freisinger Maurermeister Dominikus Glasl seine außergewöhnliche, reiche, spätbarocke Ausstattung. Wohin man sieht: Engel, Blumengirlanden, reicher Stuck, Kränze, vergoldete Säulen.

Das Altarblatt der Schlosskapelle in Burgrain, Markt Isen, zeigt den Kirchenpatron und ist signiert von Johann Caspar Sing mit Datum 1722. Im Gegensatz zu den Gemälden im Dorfener Rathaus handelt es sich hier eindeutig und unzweifelhaft um eine Arbeit des bayerischen Hofmalers. Auf den seitlichen Konsolen des Altars von St. Georg befinden sich die Freisinger Bischöfe Korbinian und Lantpert, geschaffen 1720/22. Im Auszuggemälde ist die Heilige Katharina verewigt, auch dieses Werk ist von Johann Caspar Sing.

Der Choraltar stammt von Freisinger Künstlern, darunter der Hofbildhauer Franz Anton Mallet. Wie einer Schrift der Kirchenverwaltung Isen von 1997 zu entnehmen ist, gestaltete sich der Transport nicht unproblematisch: Als das Werk am 26. November 1722 mit 26 Hofpferden und einer Begleitmannschaft von der Domstadt nach Burgrain gebracht werden sollte, blieb der Tross am Rande des Erdinger Mooses im Schlamm stecken und "die Handwerker und Fuhrknecht im Wirtshaus hängen". Der Choraltar hat es aber dann doch in die Kirche geschafft.

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