Kabarett in Dorfen:Skurrile Geschichten

Kabarett in Dorfen: Programmatisch: Andreas Hofmeir sagt, Tubisten säßen am liebsten rum, weil sie unnötige Bewegung vermeiden wollten.

Programmatisch: Andreas Hofmeir sagt, Tubisten säßen am liebsten rum, weil sie unnötige Bewegung vermeiden wollten.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Andreas Hofmeir gastiert mit "Kein Aufwand! Teil 2" im Jakobmayer

Andreas Martin Hofmeir ist ein Phänomen. Er ist, was man in Bayern ein gestandenes Mannsbild nennt, und seine Tuba ist selbiges unter den Instrumenten. Um so erstaunlicher ist das Erlebnis, wenn Hofmeir seiner Tuba so unglaublich zarte und sanfte Töne entlockt. Dabei erzählt er über seine Beziehung zu seinem Blasinstrument gerne Sachen wie diese: "Tubist wird man, weil man für ein anspruchsvolles Instrument keinen Ehrgeiz hat. Oder weil man nicht üben will, aber trotzdem auf die Biermarken beim Volksfest spechtet. Wir Tubisten sind quasi die Mitläufer der Musikszene. Wobei wir ja lieber sitzen, denn jede unnötige Bewegung ist Aufwand. Und das schätzen wir nicht."

Das ist dann auch schon das Stichwort für sein Kabarett-Programm, mit dem er an diesem Sonntag im Jakobmayer in Dorfen gastiert. Kabarett gehört für Hofmeir neben allen anderen Berufen und Berufungen - Mozarteum-Professor, Gründungsmitglied von La Brass Banda, Klassik Echo-Gewinner als "Instrumentalist des Jahres" - unbedingt dazu. Er hat sich - altersbedingt, wie er behauptet - für die Lesevariante entschieden. In seinem trockenen Stil liest er über seinen Erfahrungen als Tubist und Weltreisender, in epischer Breite und lyrischer Würze. Dazu gibt es brasilianische, ungarische und argentinische Musik aus der Tuba, begleitet von dem Multiinstrumentalisten André Schweiger.

In "Kein Aufwand!" schildert er seinen Kampf mit dem Instrument, dem ungeliebten Üben, die Schwierigkeiten beim Reisen, den plötzlichen Zusammenprall des Landburschen mit der Großstadt Berlin, seinen hauseigenen Einbrecher Jürgen, über Weltrekordversuche im Pausemachen und im Tubaweitwurf, sowie das weltweit einmalige Duo Tuba und Pornodarstellerin, den Untergang einer ganzen Legion durch einen wehrpflichtigen Pianisten, Instrumentenkunde auf Starckdeutsch und seine Zeit bei La Brass Banda. Im Gepäck und auf der Bühne hat er diesmal nicht nur seine Tuba Fanny, sondern auch die Trompete Franz und die Posaune Frau Griesmeier mit dabei.

"Kein Aufwand! - Teil 2", Andreas Hofmeir, Sonntag, 17. Februar, 19 Uhr, Jakobmayer

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