Jury diskutiert zehn Stunden lang:Zwei Varianten für den Hollerner See

Jury diskutiert zehn Stunden lang: Die Sauna mit Panoramasteg und der im Wald verborgene Parkplatz sind nur auf einer Variante des Siegerentwurfs zu sehen.

Die Sauna mit Panoramasteg und der im Wald verborgene Parkplatz sind nur auf einer Variante des Siegerentwurfs zu sehen.

(Foto: ver.de Landschaftsarchitektur (Simulation))

Mehrheit in der Jury ist für den Entwurf des Freisinger Büros Ver.de, bei dem ein gelungenes Wegekonzept und eine dezent situierte Seesauna überzeugen. Ob Letztere aber tatsächlich kommt, ist nach wie vor offen

Von Klaus Bachhuber

Eching - Für die weitere Entwicklung des Hollerner Sees gibt es jetzt einen Plan - nur noch keine Inhalte. Die drei Plangutachten von Fachbüros zur möglichen Zukunft des Erholungsgebietes wurden am Mittwoch intern vorgestellt und von einer Jury über zehn Stunden lang diskutiert und bewertet. Die abschließende Empfehlung für die Vorschläge des Freisinger Büros Ver.de bedeutet dabei noch keine Festlegung auf die zentrale Streitfrage der Intensität der künftigen Nutzung. Der Grund: Jeder Entwurf umfasst eine Variante mit und eine ohne die umstrittene Seesauna.

Bis Ende des Monats werden die Pläne mit allen Varianten in einer öffentlichen Ausstellung gezeigt. Anschließend trifft dann der Echinger Gemeinderat die Entscheidung, ob der Empfehlung der Jury gefolgt wird, welche Ansätze und Gedanken aus den anderen Beiträgen eingehen - und ob eine Seesauna oder ein Caravanstellplatz umgesetzt werden. Von den drei Entwürfen enthielt der Freisinger Siegerplan die Hälfte der Stimmen aus der Jury, die aus dem elfköpfigen Bauausschuss des Echinger Gemeinderates, drei Vertretern aus dem Unterschleißheimer Rathaus sowie vier Fachleuten, darunter die Freisinger Kreisbaumeisterin Antonia Seubert, bestand. Unter den Beratern ohne Stimmrecht war unter anderem der Echinger Altbürgermeister Josef Riemensberger (CSU). Hinter dem Siegerentwurf standen auch, so war hinterher zu erfahren, die beiden Bürgermeister, Sebastian Thaler (parteilos) aus Eching und Christoph Böck (SPD) aus Unterschleißheim. Thaler sagte anschließend, dies sei "mit Abstand der durchdachteste Entwurf" gewesen. Besonders beeindruckt hat die Jury wohl ein stimmiges Wegekonzept und ein Gestaltungsansatz, der sich aus der Topografie und der Historie des Gebietes herleite. Thaler berichtete, dass in der Variante des Siegerentwurfs mit Saunanutzung dieses Objekt "sehr gut integriert" sei und keine exponierte Bedeutung bekomme.

Auch aus den beiden anderen Entwürfen, auf die sich immerhin die andere Hälfte der Jury-Stimmen aufteilte, könne man "durchaus einiges rausziehen", erwartet der Echinger Bürgermeister. Die Reihung der Jury bedeutet nun nur eine Empfehlung, einen Sieger im Wettbewerbssinne gibt es nicht. Alle drei Gutachten gehen nun in die Verfügung der Gemeinde Eching über, sodass der Gemeinderat die Elemente belebig kombinieren kann.

Der See liegt komplett auf Echinger Flur, weshalb planungsrechtlich die Gestaltung ausschließlich dem dortigen Gemeinderat obliegt. Mit Unterschleißheim hat sich Eching zu einem Zweckverband zum Unterhalt des Sees verbunden. Am Rande der Jurysitzung haben Vertreter der Stadt schon deutlich gemacht, die Varianten mit Seesauna keinesfalls akzeptieren zu wollen.

Die Ausstellung mit den Planentwürfen im Echinger Rathaus wird am Dienstag, 31. Januar, um 17 Uhr eröffnet. Anschließend ist sie dort für mindestens zwei Wochen geöffnet.

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