Junge Union:Bestens vernetzt

Die Junge Union Erding hat Vertreter im Bundesvorstand und in der "Jungen Alpenregion"

Von Florian Kistler, Erding

Franz Josef Strauß soll einst in seiner berühmten Wienerwald-Rede die Junge Union (JU) mit den Worten "Ihr schafft es doch gerade, 20 Leute zu versammeln. Der Einzige, der die Säle füllt, bin ich" verspottet haben. Auch wenn sich der damalige CSU-Vorsitzende damit wohl vor allem selbst loben wollte, unterstellte er der JU einen Mangel an Relevanz und Engagement. Dass diese Vorwürfe heute nicht mehr zutreffen, beweist die JU Erding. Gleich zwei Mitglieder wurden in ihren Ämtern außerhalb des Kreisverbands bestätigt. Bernhard Brielmaier, 33, im Bundesvorstand der Jungen Union und Alexander Attensberger, 29, als Vizepräsident der Jungen Alpenregion.

Die Junge Alpenregion ist ein Zusammenschluss von christlich-konservativen Jugendorganisationen aus Bayern, Südtirol, Slowenien, Österreich, der Schweiz sowie Lichtenstein und vertritt insgesamt mehr als 87 000 Mitglieder des Alpenraums. Dem Präsidium der Jungen Alpenregion gehört Attensberger, Kreisvorsitzender der JU Erding, bereits seit sechs Jahren an, zuerst als Finanzreferent und seit nun drei Jahren als Vizepräsident. Spannend findet der Erdinger vor allem den grenzübergreifenden Austausch in der Jungen Alpenregion. "Oft haben die Jugendorganisationen unterschiedliche Ansätze, was den Wahlkampf oder die tägliche Arbeit angeht", so Attensberger. Man lerne immer wieder neue Wege kennen, wie man an bestimmte Themen herangehen könne.

bernhard brielmaier

Bernhard Brielmaier sitzt im Bundesvorstand der Jungen Union.

(Foto: Privat)

Der Austausch erfolgt auf den Vollversammlungen. Sie finden etwa dreimal jährlich an wechselnden Orten statt und behandeln jeweils eine Problematik, die laut Attensberger sehr allgemein gehalten sei.

Erst vor zwei Wochen wurde in Südtirol das Thema Landwirtschaft diskutiert. Weitere Schwerpunkte in den vergangen Jahren waren der Tourismus und der Schienenverkehr. Manchmal wird es auch spezieller, zum Beispiel bei dem Thema ehrenamtliches Engagement von jungen Menschen. "Wir laden dazu Politiker, Abgeordnete und Referenten ein. Das variiert aber stark vom Thema", sagt Attensberger. Er betont, dass dabei nicht die Europäische Union im Vordergrund stünde, sondern länderübergreifend der Alpenraum. Am Ende eines jeden Treffens wird eine Resolution verabschiedet. "Die Ergebnisse werden dann an die jeweiligen Heimatverbände weitergereicht", so Attensberger.

Im Bundesvorstand, dem höchsten Gremium der Jungen Union, wurde in Bernhard Brielmaier erst vor kurzem ein weiteres Vorstandsmitglieder der JU Erding in seinem Amt bestätigt. "Damit ist der Erdinger Kreisverband auf allen Ebenen der Jungen Union vertreten", freut sich Erdings Kreisvorsitzender Attensberger. Brielmaier wird, wie auch in den vergangenen zwei Jahren, als Beisitzer tätig sein. "Das ist eine spannende Aufgabe", sagt Brielmaier. Er sieht seine ehrenamtliche Tätigkeit im Bundesvorstand eher als ein "etwas ernsteres Hobby", das er sehr gerne betreibe. "Es macht mir einfach Spaß. Ich glaube auch, dass es sehr wichtig ist, sich als junger Mensch in der Politik zu engagieren", so der 33-Jährige.

Junge Union: Alexander Attensberger ist Vizepräsident der Jungen Alpenregion.

Alexander Attensberger ist Vizepräsident der Jungen Alpenregion.

(Foto: Renate Schmidt)

Etwa zwölf bis fünfzehn Termine jährlich würden durch die Arbeit im Gremium zusätzlich anfallen, sagt Brielmaier. "Das reicht von reinen Vorstandssitzungen bis hin zum Deutschlandtag." Und das alles im Ehrenamt. "Ich kenne es nicht anders," sagt Brielmaier. Bereits seit knapp 18 Jahren sei er in der JU und hätte seitdem verschiedene Ämter innegehabt. "Da gewöhnt man sich an die Mehrbelastung."

Wie in der Vergangenheit möchte er sich vor allem den Fragen des ländlichen Raums und der Wirtschaftspolitik widmen. "Hierin liegt die Zukunft gerade für eine Region wie unseren Landkreis Erding", so der gelernte Steuerberater und BWL-Absolvent. Zwar sei man sich im Bundesvorstand der JU meist einig, jedoch sei die Arbeit nicht immer leicht. Vor allem regionale Unterschiede würden deutlich werden. "Kollegen aus dem Osten können es beispielsweise nur schwer nachvollziehen, wenn ich erzähle, dass bei uns immer mehr Städte im Verkehr ersticken", sagt Brielmaier. Für den 33-Jährigen wird es die letzte Amtszeit im Bundesvorstand sein. Er hat dann die Altersobergrenze von 35 Jahren bei der JU erreicht.

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