Süddeutsche Zeitung

Jugendkorbinian in Erding:Materialien für "Korbi dahoam"

Die Jugendwallfahrt, die normalerweise Tausende auf den Domberg lockt, findet dezentral und teils auch digital statt

Von Alexandra Vettori

In einem besonderen Format findet auch die Jugendkorbinianswallfahrt 2021 in der Erzdiözese München und Freising statt. Die Jugendwallfahrt ist eine der größten in Süddeutschland, vor Corona pilgerten jährlich mehrere Tausend Jugendliche zum Freisinger Dom. Wegen der Pandemie fand die Wallfahrt im Vorjahr erstmals rein digital statt, heuer gibt es zumindest teilweise richtige Zusammenkünfte. Dezentrale Wallfahrten, dezentrale Festivals, ein Gottesdienst im Live-Stream und 34-mal "Korbi dahoam" sieht das Programm vor.

Ende Oktober erhalten die 34 dafür angemeldeten Pfarreien und Jugendgruppen der Erzdiözese ihre "Korbi dahoam"-Box geliefert, darin enthalten sind Impulse für lokale Wallfahrten und Festival-Pakete. Der Festgottesdienst zur 79. Jugendkorbinianswallfahrt mit Erzbischof Reinhard Marx wird, wie im Vorjahr, per Live-Stream aus dem Freisinger Dom übertragen.

"Mit Korbi dahoam ermöglichen wir den Jugendlichen mehr Begegnungen und Live-Korbi-Feeling als mit der ausschließlich digitalen Variante des Vorjahres", sagt Projektleiter Lukas Lambertz. Der traditionelle Festgottesdienst wird am Samstag, 13. November, von 16 Uhr an im Dom gefeiert und diesmal von der Kolpingjugend München und Freising mitgestaltet. Es spielt die Band Tea Cup. Da die Zahl der Teilnehmenden beschränkt ist, wird der Festgottesdienst auch im Live-Stream übertragen.

"Korbi dahoam" umfasst Wallfahrt und Festival. Vor Ort sorgen die einzelnen Gruppe für Räume und die Rahmenbedingungen, die Ideen, Materialien, Anleitungen, Banner und die Beschilderung kommen fix und fertig vom Jugendkorbiniansteam des Erzbischöflichen Jugendamts München und Freising. Die gelieferten Korbi-Boxen enthalten zum Beispiel alle Materialien für den Aufbau einer Aktiv-Area mit bis zu zehn verschiedenen Bastel- und Spielangeboten. Zusätzlich gibt es einen Live-Stream mit Kunst und Kultur aus der Jugendkirche München sowie einen Live-Audio-Stream mit Musik.

Mehr zum Programm findet man Ende Oktober unter www.jugendkorbinian.de. Veranstalter der Jugendkorbinianswallfahrt sind das Erzbischöfliche Jugendamt München und Freising und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) München und Freising. Die Jugendwallfahrt findet seit 1942 statt.

2020 fand sie das erste Mal digital statt, den Festgottesdienst im Dom verfolgten über 520 Jugendliche zuhause vor den Bildschirmen. Mit dem Motto der Jugendwallfahrt im Vorjahr "unerhört" war weniger das digitale Format gemeint als die Position junger Menschen in der katholischen Kirche. In Beiträgen wurde der Wunsch geäußert, die Kirche von morgen mitzugestalten. Kardinal Reinhard Marx stellte denn auch einen Jugendrat in Aussicht. Was seinen eigenen Wunsch anbelangte, so wurde der nur zum Teil erfüllt: Marx hoffte im vergangenen Jahr im fast leeren Dom beim gestreamten Festgottesdienst, dass diese "einmalige Feier des Jugendkorbinians" auch einmalig bleiben sollte.

Das Motto in diesem Jahr lautet "Aufmachen". Es geht um Bibel-Erzählungen von Menschen, die sich auf Gottes Wort hin aufmachen. Daraus könne man, schreiben die Veranstalter im Programm, den Auftrag an die Kirche erkennen, sich immer wieder neu "aufzumachen". Man wolle mit dem diesjährigen Motto die Jugendverbände herausfordern, "sich gemeinsam auf den Weg zu machen, sei es für eine offenere Gesellschaft, einen sinnvollen Weg aus der Pandemie oder jetzt Gemeinschaft erfahrbar zu machen".

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Quelle:
SZ vom 22.10.2021
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