Jahresrückblick:Die Schranken verschwinden

Beim Bau des Ringschlusses setzt die Kreisstadt ihre Forderungen durch

Es ist die bedeutendste Entscheidung des Jahres gewesen: Im August trafen sich der bayerische Innenminister Joachim Herrmann und Erdings OB Max Gotz, beide CSU, um ihre Unterschriften unter einen Vertrag zu setzen. Er schreibt fest, dass beim Bau des S-Bahn-Ringschlusses der Bahnübergang an der Haager Straße verschwindet. Dieses hochwichtige Detail findet Eingang in die Planfeststellungsunterlagen - entgegen der ursprünglichen Pläne der Deutschen Bahn. Sie hatte jahrelang die Auffassung vertreten, dass die Tieferlegung an dieser Stelle verkehrstechnisch nicht nötig sei. Jetzt ist festgehalten, dass die Bahn diese Kreuzung von Schiene und Straße doch unterirdisch passieren wird. Die Schranken verschwinden - und damit auch die Ängste der Erdinger, künftig so viel Zeit vor den Schranken zu verbringen, dass ihnen die Lust vergehen würdet, von der einen Seite der Stadt Erding zur anderen zu fahren.

Doch damit nicht genug: Die Vereinbarung regelt auch die finanziellen Dinge. Demnach muss Erding 35 Millionen Euro für die Tieferlegung der Gleise an dieser Stelle zahlen. Das ist nicht wenig, es wird aber auch nicht mehr. Diese Summe ist ein Fixpreis, etwaige Preiserhöhungen, wie sie am Bau üblich sind, gehen nicht zu Lasten der Erdinger Stadtkasse. Gotz und Herrmann waren sich einig, dass dies ein enormer Erfolg für die Stadt Erding ist. Der OB schrieb ihn nicht nur seinem eigenen Verhandlungsgeschick und seiner Hartnäckigkeit zu, sondern auch der Geschlossenheit, mit der in Erding dieses Thema verfolgt worden war. Die Bürgerinitiative Bahntunnel Erding stand stets an der Seite des OB. Und auch der Stadtrat stellte sich geschlossen hinter Gotz, nachdem sich nach langen Debatten eine Mehrheit für einen neuen Bahnhof am Fliegerhorst entschieden hatte. Der Ringschluss ist wieder einmal so greifbar wie nie: Ende 2019 könnte schon mit dem Bau begonnen werden. Sagt Herrmann.

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