20 Jahre Erdinger Bauernmarkt:Frisches vom Bauern nebenan

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Auf dem Erdinger Bauernmarkt geht es seit 20 Jahren sehr direkt zu. Die Waren wandern vom Feld sofort zum Markt und frisch auf den Tisch. Kaufen kann man die Produkte vom Erzeuger selbst..

Sina Arndt

Ein bisschen gewagt fand Theresia Pichlmair vor 20 Jahren die Wahl des Datums für den ersten Bauernmarkt in Erding. Am 2. August 1991 sollten zum ersten Mal Bauern aus der Region ihre Erzeugnisse auf dem Hof des Bauernhausmuseums verkaufen. "Es war schon etwas riskant, den Termin für den Bauernmarkt genau in der Ferienzeit anzusetzen. Aber es ist äußerst gut angelaufen", erzählt Pichlmair, die als heutige Marktsprecherin von Anfang an dabei ist.

Ohne lange Umwege kommt das Gemüse frisch nach der Ernte auf den Tisch. Auf dem Erdinger Bauernmarkt kann der Kunde genau nachvollziehen, woher Lebensmittel kommen. (Foto: Peter Bauersachs)

Der damalige Landrat Xaver Bauer setzte sich für die Idee eines Bauernmarktes in Erding ein, um das 1986 eröffnete Bauernhausmuseum mit Leben zu füllen. In der Zeitung wurde nach Bauern gesucht, die ihre selbst erzeugten Produkte einmal in der Woche auf einem eigens dafür errichteten Markt anbieten wollten. Erstaunlich viele meldeten sich daraufhin, auch wenn aufgrund vieler zu erfüllender Kriterien einige wieder absprangen. "Es ist schon eine Leistung, jede Woche etwas anbieten zu können", weiß die Marktsprecherin. Deswegen ist sie ist sehr stolz darauf, dass schon damals die Auswahl besonders groß gewesen sei. "Es war ein Sprung ins kalte Wasser für uns. Mit den Jahren sind wir deutlich professioneller geworden", erzählt Pichlmair, die jeden Freitag ihre Produkte aus der Geflügelpalette anbietet.

Anfangs habe man die Kühltruhen selber mitnehmen müssen, was sehr aufwändig gewesen sei. Nach ein paar Jahren vereinfachten es sich die Bauern und stellten in einem Nebenraum des Bauernhauses Kühltruhen auf, die am Ort blieben. Die Stände werden aber nach wie vor jeden Freitag auf- und wieder abgebaut, damit die Bauern den potentiellen Käufern ihre Waren im Sommer wie auch Winter präsentieren können.

Geplant war anfangs, den Markt nur in den Monaten von April bis November stattfinden zu lassen. Da nach dem ersten Winter jedoch viel Werbung betrieben werden musste, um die Leute wieder auf den Bauernmarkt aufmerksam zu machen, entschieden sich eine Handvoll Bauern, ganzjährig ihre Produkte anzubieten. Die positive Resonanz führte dazu, dass die restlichen Anbieter sich anschlossen und der ganzjährige Bauernmarkt seit vielen Jahren einen festen Bestandteil auf dem Hof des Bauernhausmuseums darstellt.

2005 konnte der Erdinger Bauernmarkt sogar als erster von insgesamt 174 weiteren in ganz Bayern ein Zertifizierungsverfahren des Bayerischen Bauernverbandes erfolgreich absolvieren.

19 Bauern verkaufen jeden Freitag von 13 bis 18 Uhr im Sommer und von 13 bis 17 Uhr im Winter ihre Erzeugnisse auf ihrem Markt. Vier von ihnen sind wie Theresia Pichlmair seit dem ersten Tag dabei. "Es wurde von Anfang an gut angenommen, auch wenn es natürlich Zeiten gibt, in denen es mal etwas ruhiger ist", erzählt Pichlmair.

Für diese Zeiten lassen sich die Bauern besondere Aktionen der Jahreszeit entsprechend einfallen, mit denen zusätzliche Besucher angelockt werden sollen. Auch am heutigen Freitag findet auf dem Hof des Bauernhausmuseums in der Taufkirchner Straße 24 wieder solch eine Aktion statt. Es werden gebackene Holunderblüten, sogenannte Hollerkiachl, gemacht, bei deren Zubereitung die Besucher zuschauen und probieren können.

© SZ vom 27.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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