Investor untergetaucht:Geplatzte Träume

Erdinger Stadtpolitik stoppt Planungen für ein Handballleistungszentrum

Es war ein schöner Traum - mehr nicht: Im Juli stoppte Erdings OB Max Gotz (CSU) die Pläne für ein Handballleistungszentrum mit Vierfachturnhalle, das südlich der Herzog-Tassilo-Realschule direkt an der Wasserwerkskreuzung in Erding hätte entstehen sollen. Der Mann, der als Investor in Erding aufgetreten war, konnte die Finanzierung des Projektes auch nach einem Ultimatum nicht vorlegen. Dann ließ er gar nichts mehr von sich hören. Und so entschieden die Stadträte im Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss im Juli, den Beschluss für den Bebauungsplan wieder aufzuheben.

Im März 2017 erfuhr die Öffentlichkeit erstmals von der Idee, als Gotz zu einer Pressekonferenz eingeladen hatte. Auch die SpVgg Altenerding und der Bayerische Handballverband waren mit im Boot und freuten sich auf die glänzende Zukunft des Handballsports. Und die Stadtpolitik fasste den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan. Mehr ist dann aber nicht mehr passiert, zumindest nicht in der Öffentlichkeit.

Kontakte zwischen Rathaus und Investor gab es schon, allerdings ohne befriedigendes Ergebnis. Fragen nach dem Grunderwerb und nach einer seriösen Finanzierung konnte der Mann nicht beantworten, dann meldete er sich überhaupt nicht mehr. Gewiss nicht förderlich war, als bekannt wurde, dass gegen den Mann wegen Betrugs ermittelt wurde. Als Gotz erstmals den Entschluss gefasst hatte, den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan wieder aufzuheben, meldete sich der Investor wieder und bat Gotz dessen Aussagen zufolge, diesen Schritt nicht zu vollziehen. Gotz gewährte ihm diesen Aufschub, beim zweiten Mal aber setzte der Stadtrat einen Schlussstrich unter dieses Kapitel. Das Projekt hatte den Bau einer Mehrfachturnhalle mit Internat und Hotel mit 200 Betten umfasst. Die SpVgg Altenerding mit ihrer schon jetzt florierenden Handballabteilung wäre Partner des Leistungszentrums geworden. Um die Handballer täte es ihm auch wirklich leid, sagte Gotz. "Aber wir müssen dieses Zeichen setzen."

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