Inklusionsprojekt:Miteinander-Preis für Chor "Oh Happy Day"

Inklusionsprojekt: 150 Laien singen in dem inklusive Gospelchor "Oh Happy Day" der Caritas Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung Dachau, Fürstenfeldbruck und Erding.

150 Laien singen in dem inklusive Gospelchor "Oh Happy Day" der Caritas Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung Dachau, Fürstenfeldbruck und Erding.

(Foto: privat)

In der Gruppe singen Menschen mit und ohne Behinderung aus den Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck und Erding

Der Gospelchor der Caritas Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung Dachau, Fürstenfeldbruck und Erding "Oh Happy Day" wurde jetzt mit dem bayerischen Miteinander-Preis des Sozialministeriums ausgezeichnet. Das Projekt setzte sich gegenüber 200 Mitbewerbern durch und wurde für die besondere Leistung zur Förderung der Inklusion im Bezirk Oberbayern ausgezeichnet. 150 Sänger, Tänzer und Percussionisten mit und ohne Behinderung begeistern schon seit zwei Jahren ihre Zuschauer. Am Sonntag, 18. Dezember, ist er in der Stadthalle Erding zu sehen, zu hören und zu erleben. Der mit 2000 Euro dotierte Preis wird zur Finanzierung von Gebärdendolmetschern und einer Induktionsanlage bei den nächsten Konzerten eingesetzt.

150 Laiensänger

"Im Chor wird nicht nur Inklusion gelebt, sondern auch in den Konzerten die Botschaft, dass Inklusion funktioniert, einem breiten Publikum vermittelt", sagt Thilo Wimmer von der Caritas-Kontaktstelle und Projektleiter von Oh Happy Day. "Der Preis ist für uns eine große Ehre und ein großer Erfolg. Wir freuen uns, dass unser Projekt diese Aufmerksamkeit erfährt." Die Auszeichnung gebühre aber nicht nur der Caritas, sondern besonders auch der musikalischen Leitung unter Ulrike Buchs-Quante und ihrem Team mit Roger Hefele, Stephanie Felber und Annette Placht, die es mit den 150 Laiensängern umsetze.

Die Caritas-Kontaktstelle selbst organisiert drei große Kulturprojekte für Menschen mit und ohne Behinderung. Der Kulturtreff "Grenzenlos" lädt vier Mal im Jahr ins Mehrgenerationenhaus in Fürstenfeldbruck ein. Die Veranstaltungen werden von einer Projektgruppe gestaltet, die aus Menschen mit und ohne Behinderung besteht. Von der Planung über die Künstlerauswahl und die Werbung bis zur Betreuung der Besucher plant die Gruppe die gesamte Veranstaltung. Eingeladen werden meist Musiker, aber auch ein Improvisationstheater war schon zu Gast. "Uns geht es dabei darum, dass von Anfang an alle mitwirken können und nicht nur beim Ergebnis dabei zu sein", sagt Thilo Wimmer.

Sechs Tage Workshop müssen reichen

Das zweite Projekt ist "Tutti in Tango", ein Tangoabend, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung zusammen kommen, um gemeinsam zu tanzen. Vor dem Tanzabend gibt es noch vier Workshops zum Thema Tango. Etwa 80 Menschen kämen jedes Mal, erzählt Wimmer, etwa ein Drittel von ihnen habe eine körperliche oder geistige Behinderung.

Das Leuchtturmprojekt der Kontaktstelle ist allerdings der Chor "Oh Happy Day", der nicht nur auf der Bühne, sondern auch für die Besucher kulturelle Inklusion geradezu mustergültig vorlebt. An nur sechs Workshoptagen bereitet sich der Chor auf seine Konzerte vor. Nach den großen Erfolgen in den vergangenen Jahren ist jetzt der Chor gerade in den Vorbereitungen zu seinem neuen Programm "Oh Happy Day - We are the world". Außer in Erding kann man es am 20. November im Veranstaltungsforum Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck und am 11. Dezember in der Kirche St. Benno in München sehen. Diesmal sind auch rund 45 Flüchtlinge aus Nigeria, Syrien, Afghanistan, Pakistan, Senegal, Uganda, Somalia, Eritrea und Ghana mit dabei. Sie werden ihre Musik im Konzert präsentieren.

"Wir sind nur gemeinsam stark"

"Es steckt viel musikalisches Potenzial in den Teilnehmern, das wir für das Konzertprogramm nutzen können. Wir freuen uns auf dieses neue Projekt, da es Inklusion und Integration miteinander verbinden wird. Wir können mit unserer Musik Menschen zusammenbringen und unsere Botschaft bei unseren Konzerten, dass wir alle nur gemeinsam stark sind, nach außen tragen", sagt Ulrike Buchs-Quante, Leiterin des musikalischen Teams. Das Markenzeichen von Oh Happy Day seien musikalischen Highlights kombiniert mit viel Emotionen, die sofort auf das Publikum überspringen würden. Dabei sei Oh Happy Day mehr als ein Chor. Das Konzert verwandele sich mit Tanzeinlagen, Percussionstücken und schauspielerischen Elementen zu einem künstlerischen Abend der besonderen Art. Dabei singe Oh Happy Day nicht nur Gospel, sondern auch Popsongs und Hip Hop.

Karten sind bei allen Münchenticket Vorverkaufsstellen und der Stadthalle Erding zu bekommen. Weitere Informationen auf der Homepage www.caritas-gospelchor.de.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: