In Erinnerung an Helmut Ellebrecht:"Die Musik war sein ganzes Leben"

In Erinnerung an Helmut Ellebrecht: Helmut Ellebrecht am Dirigentenpult - seinem Lieblingsort.

Helmut Ellebrecht am Dirigentenpult - seinem Lieblingsort.

(Foto: oh)

Das Orchester "Sonus Ardeo" spielt eine Hommage an den verstorbenen Helmut Ellebrecht

Von Jan-Hendrik Maier, Erding

Die Musiker des Orchesters "Sonus Ardeo" ehren ihren Dirigenten Helmut Ellebrecht am kommenden Donnerstag mit einem Gedenkkonzert im Fischers Seniorenzentrum. Auf dem Programm stehen Werke von Bach und Tschaikowski. Der Chorleiter, Komponist und Musikpädagoge Helmut Ellebrecht war nach schwerer Krankheit am 22. Februar im Alter von 66 Jahren verstorben.

Die Mitglieder des erst vor drei Jahren gegründeten Ensembles hätten "sehr betroffen" und "mit großem Verständnis" auf die Nachricht vom frühen Tod ihres Mannes reagiert, sagt Kayoko Ellebrecht. "Mein erster Gedanke war: Ich muss sofort allen Musikern absagen." Nur zweieinhalb Wochen später wollte man nämlich den Beethoven-Zyklus mit der "Leonore-Ouvertüre" und der "Symphonie Nr. 7 in A-Dur" beenden. Bis zuletzt hatte sich Ellebrecht intensiv vorbereitet. In vielen Antworten stand: "Es ist nicht schlimm, dass wir schon geprobt haben". Für den Konzertmeister war jedoch schnell klar, dass das Orchester seinen Maestro und das geplante Konzert nicht einfach vergessen will. Also überredete er Kayoko Ellebrecht zu einer Hommage, die einen Einblick in die musikalische Vielfalt des Dirigenten gibt. "Die Musik war sein ganzes Leben."

Am Donnerstag wird "Sonus Ardeo" unter der Leitung von Richard van Schoor Bachs "Brandenburgisches Konzert Nr. 1 F-Dur BWV 1046" spielen. Ein Werk, das Ellebrecht im kommenden Jahr selbst hätte aufführen wollen, denn man war sich sicher: "Beethoven wird langsam zu anstrengend." Johann Sebastian Bach also - der wichtigste Komponist im Leben des Leiters der Fraunberger Chorgemeinschaft St. Michael. "Er liebte die Kantaten, und auch wenn sie für einen Laienchor eine schwierige Herausforderung sind, versuchte und probte er sie mit ihnen immer wieder." Der zweite Programmpunkt des Abends, "Elegie" und "Finale" aus der "Streicherserenade Opus 48" von Peter Iljitsch Tschaikowski, spiegelt Ellebrechts Vorliebe für russische Komponisten wider. Mehrmals hatte er sich mit dem Fraunberger Gemeindeorchester an Tschaikowskis Ballettsuiten "Nussknacker" und "Schwanensee" gemacht. Für einen authentischen Klang der Serenadensätze - Ellebrecht legte stets Wert auf eine werkgetreue Interpretation - sorgen am Donnerstag nicht zuletzt vier Berufsmusiker, die an den Konservatorien von Sankt Petersburg und Moskau ausgebildet wurden.

Parallel zum Gedenkkonzert können Interessierte eine Ausstellung zum Leben von Helmut Ellebrecht besuchen. Fotos, unter anderem aus seiner Jugend in Regensburg, sind ebenso zu sehen wie Plakate von Konzerten, die er in- und außerhalb des Landkreises geleitet hatte. Für seine Schüler an der Kreismusikschule arrangierte er immer wieder schwierige Werke wie Prokofjews Oper "Die Liebe zu den drei Orangen" und trat als Komponist eigener Werke hervor. Einen Teil der Noten zeigt die Ausstellung.

Das Gedenkkonzert findet am Donnerstag, 5. Mai, von 20 Uhr an im Fischers Seniorenzentrum statt. Der Eintritt kostet 15 Euro, Kinder bis 12 Jahre sind frei.

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