Der Erdinger Stadtrat will einen neuen Bebauungsplan für ein Gebiet aufstellen, das sich mitten in der Stadt befindet. Es geht um die Münchner Straße im Bereich von der Moosinninger Straße im Süden, kurz vor Heilig Blut, und reicht bis über den Kreisel hinaus, wo die Münchner Straße in die Innenstadt führt und die Dachauer Straße beginnt. Entlang dieses Abschnitts, einer zentralen Verkehrsachse der Stadt, ist die Bebauung wenig einheitlich. Da gibt es Tankstellen, ein Autohaus, ein Hotel, aber auch historische Gebäude wie das Gasthaus Kreuzeder und ehemalige Bauernhäuser.
Kurzum: Die Gestaltung der Straße soll harmonischer werden. In einem ersten Schritt hat der Stadtentwicklungsausschuss bei seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass es einen Gutachterwettbewerb geben soll. Dieser soll Ideen liefern, wie sich die Münchner Straße in Zukunft gestalten lässt. Die Ergebnisse des Wettbewerbs, Stadtbaumeister Sebastian Henrich zufolge "ein Ideenkatalog ohne rechtliche Bindung", sollen als Orientierung für einen später zu verabschiedenden Bebauungsplan dienen. Über die Auslobung des Wettbewerbs muss final noch der Stadtrat entscheiden.
Hintergrund des Wunsches, einen neuen Bebauungsplan aufzustellen, ist ein vor drei Jahren vom Stadtrat abgelehntes Bauvorhaben in diesem Gebiet. Damals hatte sich der Stadtrat gegen den Wunsch eines Anliegers ausgesprochen, sein Mehrfamilienhaus um ein Stockwerk zu erweitern und das Gebäude energetisch zu sanieren. Stattdessen keimte im Gremium der Wunsch nach einem Bebauungsplan auf. Der Zuschnitt des Geltungsbereiches dieses neuen Bebauungsplanes aber ist nicht leicht nachzuvollziehen: Manchmal schließt er nur ein Grundstück entlang der Münchner Straße ein, manchmal drei dahinterliegende. Henrich sagte, dass jene zum Teil noch unbebauten Grundstücke mit eingeschlossen seien, in denen in den kommenden Jahren eine Entwicklung stattfinden könnte. Noch ist dieser innerstädtische Bereich an der Münchner Straße unbeplant; Bauvorhaben müssen sich dem Gesetz nach in die Umgebung einfügen. Diese eher unkonkrete Vorgabe würde durch einen Bebauungsplan konkretisiert werden. So wird dann wohl auch die Anzahl der Stockwerke festgesetzt. Jetzt sind es im Moment drei, in Zukunft könnten es auch vier sein.