Hunde in Erding:Ab auf die Wiese

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Die Diskussion über ein Gelände für den freien Auslauf von Vierbeinern läuft seit Jahren. Es herrscht Einigkeit im Stadtrat, dass das eine gute Idee wäre. Die Frage ist nur, wer ein Grundstück dafür hergibt.

Wohin mit freilaufenden Hunden im Bereich der Stadt Erding? Diese Frage ist nicht neu, aber weiterhin ungelöst und höchst aktuell, wie Thomas Schreder (CSU) jüngst im Erdinger Stadtrat betonte. Seit Jahren wird über eine eigens ausgewiesene Hundewiese diskutiert, auf der die Besitzer ihr Vierbeiner laufen lassen können. 2018 war eine Fläche nördlich der Eishalle schon recht konkret im Gespräch. Nun erkundigte sich Thomas Schreder nach dem Stand der Dinge. Eine konkrete Antwort musste Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) schuldig bleiben.

Die große Mehrheit der Hundebesitzer verhalte sich auch absolut vernünftig, betont Thomas Schreder, leider gebe es aber immer wieder ein paar Halter, deren freilaufende Tiere für Probleme sorgten. Gerade jetzt in der Brut- und Setzzeit, so Schreder, müsse auf Rebhuhn und Rehe besonders Rücksicht genommen werden. Zudem gebe es vermehrt Wildunfälle, weil aufgeschreckte Tiere über die Straße rennen. Zudem würde die Hundehaufen auf Feldern Landwirte vor Probleme stellen, die die Ernte dann nicht verwenden könnten.

Was also tun? OB Max Gotz verwies auf eine Initiative, die vor Jahren die damalige CSU-Stadträtin und Kreisrätin Elisabeth Mayr gestartet hat. Sie hatte Hinweistafeln vor den entsprechenden Flächen vorgeschlagen, die die Halter darauf aufmerksam machen sollten, dass hier Futtermittel beziehungsweise Nahrungsmittel produziert wird und die Hunde deshalb ihr Geschäft bitte nicht auf den Äckern verrichten sollten. Eventuell könnte man ja diese Initiative wieder aufnehmen, so Schreder. Nur: Mit Tafeln habe er schon schlechte Erfahrung gemacht. Entsprechende Hinweisschilder entlang des Isarkanals, mit der Aufforderung, Hunde zu bestimmten Zeiten nicht ins Unterholz zu lassen, seien mutwillig zerstört worden.

Neben den Vierbeinern bereiten dem OB auch Zweibeiner Sorgen

Er wolle niemand an den Pranger stellen, so Schreder. "Ich bin ja selber ein Hundenarr." Die Mehrheit der Hundeführer halte sich an die Bestimmungen, sein Appel gehe an die paar, die "halt die Leinenpflicht nicht so ernst nehmen". Vielleicht könne man doch den einen oder anderen zur Einsicht bringen. Oder eben doch eine eigene Hundewiese schaffen, mit Auslauf genug, ob eingezäunt oder nur mit Hinweistafeln versehen. Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) erklärte, es habe einen Termin mit einem Grundstücksbesitzer im Liegenschaftsamt gegeben, er könne sich gut vorstellen, dass es auf Höhe des Sportgeländes zu einem Abschluss kommen könne.

Am Kronthaler-Weiher, wo Leinenpflicht gilt, machen im Moment nicht freilaufende Vierbeiner dem OB Probleme, sondern der Vandalismus von Zweibeinern. Oberbürgermeister Gotz las in der Stadtratssitzung aus einem Schreiben vor, das ihm der Betreiber der Toilettenanlage und des Trampolins zukommen hatte lassen. Darin schildert dieser, wie er jüngst wieder über Stunden damit beschäftigt war, die Klos zu reinigen und die Scherben von zerbrochenen Flaschen zu entsorgen. Unglaublich, wie hirnlos und unachtsam mit öffentlichen Einrichtungen umgegangen werde, schimpfte Gotz. Das Ordnungsamt werde "noch engmaschiger" Kontrollen durchführen, kündigte er an.

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