Hoteliers erhöhen die Preise:Erding profitiert vom Oktoberfest

Hoteliers erhöhen die Preise: Botschafter aus dem Landkreis Erding: Der Volkstrachtenverein Wartenberg hat am Sonntag am Trachten- und Schützenzug zum Auftakt des Oktoberfestes teilgenommen.

Botschafter aus dem Landkreis Erding: Der Volkstrachtenverein Wartenberg hat am Sonntag am Trachten- und Schützenzug zum Auftakt des Oktoberfestes teilgenommen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Hotels und Pensionen sind gut ausgelastet, steigendes Interesse verbuchen auch die Therme und das Weißbräu

Von Korbinian Hartmann, Erding

Wenn in München das Oktoberfest beginnt, ist das in einem großen Umkreis zu spüren. Aufgrund der guten Verkehrsanbindung zum größten Volksfest der Welt sei auch die Stadt Erding mit 18 Hotels, etwa fünfzig Pensionen, Gasthäusern und Ferienwohnungen sowie dreißig Angeboten über Airbnb für Wiesnbesucher gut geeignet, so Günther Pech vom Stadtmarketing. Vom Besucheranstieg profitiere in erster Linie die Hotelbranche. Einige Häuser erhöhen ihre die Preise.

In Erding sind die Monate September und Oktober absolute Spitzenreiter bei den Übernachtungszahlen. "Im vergangenen Jahr war der Oktober mit sogar mehr als 50 000 Übernachtungen der Monat mit den bisher größten Werten", sagte Pech. Im Vergleich zum Vorjahr sei das eine Steigerung um 17,8 Prozent gewesen. Im September sei mit rund 44 000 Übernachtungen die Besucherzahl zwar geringer gewesen, doch auch das sei ein Rekordwert gewesen - um 20,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. "Bei den Septemberwerten ist auch der Einfluss durch das Erdinger Herbstfest zu berücksichtigen", so Pech.

Die 18 Zimmer im Hotel Vitis sind laut Inhaber Ernst Egner zur Wiesnzeit ausgebucht - und das seit zehn Jahren. "Die meisten Gäste, die uns während des Oktoberfestes besuchen, sind inzwischen Stammgäste. Die buchen schon bei der Abreise den Aufenthalt für das kommende Jahr." Das Hotel profitiere von der Wiesn, nicht zuletzt durch die erhöhten Preise. "Unter der Woche sind unsere Hotelzimmer um zehn Prozent teurer, am Wochenende beträgt der Preisanstieg zwanzig Prozent", so Egner. Rabattangebote bietet die Gaststätte zur Oktoberfestzeit nicht an. "Während des normalen Betriebs haben wir Vergünstigungen für den Eintritt in die Therme oder für Stadtführungen. Zur Wiesnzeit ist es aber nicht nötig, die Leute zusätzlich anzulocken."

Teurer werden auch die Preise im Hotel Azimut, wie Empfangsleiter Omar Hamdard sagte. "Wir orientieren uns bei den Preisen in München." Dort würden die Gäste auch zuerst buchen, bevor sie sich in Erding nach einer Bleibe umsehen. "Wenn in München nichts mehr verfügbar ist, beginnen die Touristen, bei uns zu buchen, das ist etwa ab April", so Hamdard. Während des Oktoberfests sei das Hotel zu 90 bis 95 Prozent ausgebucht, sonst liege die Bettenbelegung bei etwa 70 Prozent.

Marcus Maier, Pressesprecher der Therme Erding, hält Umsatzsteigerungen und Besucherzahlen in dem Thermalbad eher für wetterabhängig. "Generell stellen wir aber fest, dass wir zur Oktoberfestzeit viele internationale Gäste haben, zum Beispiel auch Australier", sagte er. Außerdem kämen vielen Wiesnbesucher, die in München ein Hotelzimmer gebucht hätten und einen Tagesausflug in die Therme machten. Auf jeden Fall seien die Besucherzahlen in den Monaten September und Oktober vergleichsweise hoch, was auch auf die kälteren Temperaturen zurückzuführen sei. Eine Preiserhöhung gebe es allerdings nur im Hotel Victory, während sie im Thermalbad stabil blieben, so Maier.

Unverändert sind auch die Preise bei Führungen durch das Erdinger Weißbräu, so die Pressestelle. Während der Wiesn verzeichnet aber auch dieser Touristenmagnet einen Besucheranstieg. Das Unternehmen erhalte vermehrt Anfragen aus dem Ausland und biete deshalb merh englischsprachige Führungen an. Auch im Einzelhandel ließe sich feststellen, dass mehr Besucher und Käufer von außerhalb nach Erding kommen, so Wolfgang Kraus, Vorsitzender der Interessensgemeinschaft Ardeo. "So groß ist der Unterschied aber nicht, weil beispielsweise auch viele Gäste wegen des Herbstfestes kommen." Eine nennenswerte Umsatzsteigerung sei im klassischen Einzelhandel daher nicht spürbar, wie er sagte. "Für die zwei Wochen lohnt sich kein Preisanstieg. Und in Erding sind die Umsätze grundsätzlich gut."

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