Hohenlinden:Gemeinde ohne Mitspracherecht

Funkanlage auf dem Mühlenturm bleibt erhalten

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Seit vielen Jahren sind sie wegen der Nähe zur Wohnbebauung und ihrer Auswirkung auf das Ortsbild umstritten, nun waren sie erneut Thema im Gemeinderat: die Mobilfunkantennen auf dem alten Mühlen-Turm. Der Grund dafür war ein Antrag der Mobilfunkbetreiber auf Erweiterung der Anlage an der Mühlenstraße, die technisch modernisiert werden soll. Zwar habe die Gemeinde keine Handhabe, unterstrich Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH), aus Gründen der Transparenz wolle er dennoch informieren.

Das Thema bietet nämlich Zündstoff - vor einigen Jahren gab es Proteste und Unterschriftenlisten gegen die ungeliebte Ruine samt Antennen. Damals hatte die Gemeinde einen neutralen Gutachter beauftragt, doch bei den Messungen wurde keine unzulässige Strahlenbelastung für die Umgebung festgestellt, die zulässigen Grenzwerte seien nicht erreicht worden. Weil für den Turm zudem Bestandsschutz besteht, hat die Gemeinde keine juristische Handhabe, den Abriss zu fordern oder die Antennen zu verbieten, hieß es. Ob der Besitzer der Holzner-Mühle die Verträge 2020 für drei Antennen erneut verlängere, sei eine private Sache zwischen ihm und den Mobilfunkunternehmen. Ein Vertrag soll bereits im vergangenen Jahr verlängert worden sein, hieß es.

Zweiter Bürgermeister Thomas Riedl (CSU) fügte an, dass es sich lediglich um eine Modernisierung der vorhandenen Anlage und Reduzierung von vier auf drei Antennen handele. Alois Grabl (CSU) forderte, dass die Gemeinde den Mobilfunkbetreibern außerhalb des Ortes einen attraktiven Alternativstandort für den Antennenbetrieb von 2020 an anbieten sollte. Maurer und Riedl hielten diesen Vorschlag für unrealistisch, denn Mobilfunkanbieter seien Unternehmen in einem hart umkämpften Markt, die nicht so einfach Antennen-Standorte aufgäben. Zudem müsste ein attraktives gemeindliches Alternativgrundstück gefunden werden. Die Gemeinde müsste außerdem hohe Umbaukosten - für die es keine staatlichen Fördergelder gebe - in Kauf nehmen. Der Gemeinderat nahm die Erweiterung mit einer Gegenstimme zur Kenntnis.

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