Sehr nass bleiben soll es an diesem Wochenende im ganzen Landkreis Erding. Der Deutsche Wetterdienst rechnet bis Samstagnachmittag mit ergiebigem Dauerregen und hat deshalb eine Unwetterwarnung herausgegeben. Durch Überflutungen bestehe eine „mögliche Gefahr für Leib und Leben“. Nach Stand vom Freitagnachmittag werden Niederschlagsmengen von 30 bis 70 Liter pro Quadratmeter erwartet. Die Einsatzkräfte im Landkreis Erding sind vorbereitet.
Wie auch in weiteren Teilen Bayerns wird mit Unwettern der Stufe drei von vier gerechnet. Laut Hochwassernachrichtendienst Bayern sollen die Niederschläge nach aktuellen Prognosen allerdings „etwas geringer ausfallen als noch Mitte der Woche eingeschätzt“. Dennoch hat das Wasserwirtschaftsamt München eine Hochwasser-Vorwarnung ausgegeben. Sie gilt bis zum Samstagvormittag.
Die Lage werde beobachtet, sagt Kreisbrandrat Florian Pleiner, zudem stütze man sich auf die Informationen des Deutschen Wetterdienstes. „Außerdem ist die für den Landkreis zuständige Kreiseinsatzzentrale in Bereitschaft versetzt.“ Diese soll die integrierte Leitstelle entlasten und mit den Feuerwehren kommunizieren, damit auf mögliche überflutete Straßen und Keller oder auf umgestürzte Bäume schnellstmöglich reagiert werden kann.
Dort sei Personal eingeteilt, „sodass wir jederzeit loslegen können“. Darüber hinaus seien mehrere Tausend Sandsäcke gefüllt und können zu den Einsatzstellen gebracht werden, sollte Bedarf bestehen. Die Sandsäcke sind allerdings ausschließlich für offizielle Einsätze gedacht, betont das Landratsamt. Bei privatem Bedarf sollen sich die Bürger an die Gemeinde, Bauhöfe oder Baumärkte wenden.
„Auch unsere Hochwasserpumpen befinden sich auf Anhängern und können jederzeit mobilisiert werden“, sagt Pleiner. Dass seit Beginn der aktuellen Regenfälle noch keine Einsätze nötig waren, führt der Kreisbrandrat auf die frühzeitige Warnung des Deutschen Wetterdienstes zurück: „Dadurch konnte der eine oder die andere bei sich zu Hause schon Vorkehrungen treffen.“ Pleiner appelliert auch weiterhin an die Eigenverantwortung der Bürger, selbst Sicherheitsmaßnahmen zu treffen, indem etwa Fenster geschlossen werden.
Kritische Bereiche hat die Kreisbrandinspektion besonders im Blick
Vorsichtig optimistisch zeigt sich auch das Landratsamt: Laut Pressesprecher Markus Hautmann rechnet man derzeit nicht damit, „dass ein Katastrophenszenario eintritt“. Die zuständigen Stellen seien aber bereit. Bekanntermaßen kritische Bereiche wie etwa das Regenrückhaltebecken in Dorfen habe die Kreisbrandinspektion im Blick. Grundsätzlich ist mit steigenden Pegeln aller Gewässer zu rechnen. Um sich vor möglichen Fluten und Gefahren wie umstürzenden Bäumen bestmöglich schützen zu können, gilt als wichtigste Regel: zu Hause bleiben.
Informationen zu Hochwasserlage und Niederschlagsentwicklung finden sich auf den Webseiten des Hochwassernachrichtendienstes Bayern und des Deutschen Wetterdienstes. Wie man sich angesichts der Unwetterlage verhalten sollte, ist auf der Internetseite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe nachzulesen.