Hochschule für angewandtes Management:Attraktiv für junge Leute

Lesezeit: 2 min

Man könnte es schlechter treffen als Student. Auch an der privaten Hochschule in Erding hat das Wintersemester begonnen. (Foto: Renate Schmidt)

Die private Hochschule für angewandtes Management verzeichnet weiterhin hohen Zulauf bei Erstsemestern. Das Raumproblem wird jedoch nicht kleiner. Der Landkreis hat den Mietvertrag gekündigt

Von Antonia Steiger, Erding

Noch mehr junge Leute als im vergangenen Jahr nehmen in diesem Jahr ein Studium an der privaten Hochschule in Erding auf. Wie viele genau es sind, das weiß Präsident Claudius Schikora im Moment noch nicht. Denn noch ist die Hochschule offen für Nachzügler. Nur eines ist sicher: Es wird einen neuen Rekord bei der Einschreibung geben, also mehr als die knapp 600 Studienanfänger vom vergangenen Herbst. Insgesamt waren zuletzt mehr als 2600 Studierende eingeschrieben. Damit schreibt die private Hochschule für angewandtes Management, die sich seit Jahren nicht mehr Fachhochschule nennt, ihre Erfolgsgeschichte fort, wie Schikora betont. Nicht nur in puncto Quantität, sondern auch bei der Qualität: Auch Olympiasieger finden sich unter den Studierenden wie die Fußballerin Sara Däbritz und Christiane Reppe, Goldmedaillengewinnerin im Handbiken bei den Paralympics.

Diese ungebrochene Anziehungskraft der Hochschule macht das Raumproblem nicht kleiner, im Gegenteil. Wie Schikora sagt, hat der Landkreis als Besitzer der Räume an der Langen Zeile 10, wo auch die Erdinger SZ ihre Redaktionsräume hat, der Hochschule wie anderen Mietern den Vertrag gekündigt. Der Landkreis benötigt die Räume selbst, das hatte Landrat Martin Bayerstorfer schon vor Monaten gesagt, als er der SZ die Räume gekündigt hatte. Dass ihr Aufenthalt in der Erdinger Innenstadt nur von begrenzter Dauer sein wird, das ist der Leitung der Hochschule schon lange klar: Es gibt schon seit Jahren ein Platzproblem. Das Ziel lautet, in unmittelbarer Nähe des geplanten neuen Bahnhofs auf dem Fliegerhorstgelände einen neuen Campus zu errichten. Wann es so weit sein wird, bleibt unklar. Wann die Hochschule genau die Räume an der Langen Zeile verlassen muss und wie eine mögliche Zwischenlösung aussehen könnte, das wollte Schikora mit Rücksicht auf laufende Gespräche nicht verraten. "Es wird in alle Richtungen verhandelt", sagte er. Mit Landrat Martin Bayerstorfer und OB Max Gotz, beide CSU, sei man in ständigem Kontakt.

Bis die Situation nicht geklärt ist, geht die Hochschule mit den Platzproblemen pragmatisch um: Der Standort Erding und der Standort Ismaning, wo die Hochschule vor einem Jahr ein 1000 Quadratmeter großes ein Studienzentrum eröffnet hat, werden intern als ein Standort betrachtet. Für die meisten Studierenden sei es völlig egal, sagt Schikora, ob sie auf dem Weg zur Hochschule in München in die S-Bahn nach Erding oder in die S-Bahn nach Ismaning steigen. Ohnehin müssten die Studenten eine gewisse Flexibilität mitbringen: Denn die Hochschule unterrichtet ausschließlich nach einem semivirtuellen Konzept. Das heißt: Es wechseln sich für alle Studierenden Präsenzphasen ab mit solchen, während denen sie zuhause arbeiten können.

Mittlerweile hat die Hochschule Standort nicht nur in Erding und Ismaning, sondern auch in Berlin, Unna in Nordrhein-Westfallen und Bad Tölz. Der Großteil der Studenten, etwa siebzig Prozent, kommen aber nach Erding und Ismaning. Hier werden die meisten Studiengänge angeboten. Wer aber Training und Coaching studieren will, muss nach Berlin. Dieser Studiengang wird nur in der Hauptstadt angeboten.

Während Studienanfänger sogar noch bis zum 1. Oktober einsteigen können, absolvieren die höheren Semester bereits ihre ersten Präsenzphasen dieses Wintersemesters. Die Hochschule ruft einmal im Jahr auch alle Dozenten zusammen, wie Schikora sagt. Auch dieses Treffen hat in den vergangenen Tagen stattgefunden. "Alle werden auf den neuesten Stand gebracht. Es geht darum: Wo steht die Hochschule?" Seinen Worten zufolge ist die Einrichtung bei Professoren und Lehrpersonal gut aufgestellt - und das trotz großer Konkurrenz der Universitäten, an die es Professoren zieht, die eine Verbeamtung anstreben. In einem dürfte die private Hochschule ihrer staatlichen Konkurrenz jedoch voraus sein: 30 Prozent der Professoren sind laut Schikora Frauen. Im Präsidium sieht es noch besser aus: Neben dem wieder gewählten Claudius Schikora rückt nun Susanne Schuller als Vizepräsidentin in dieses Gremium ein.

© SZ vom 21.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: