Süddeutsche Zeitung

Erdíng:Sportzentrum in Planung

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Die Stadt will nördlich der Eishalle eine neue Halle und weitere Spielfelder bauen, der Zeitpunkt ist aber noch unklar

Von Gerhard Wilhelm, Erding

OB Max Gotz (CSU) hat im ersten Sportgespräch der Stadt Erding zusammen mit Vorsitzenden und Abteilungsleitern der Erdinger Sportvereine bekräftigt, dass die Stadt es weiterhin als ihre Aufgabe ansehe, den Breitensport, aber auch Nischensportarten zu unterstützen: mit finanziellen Zuschüssen, aber auch durch die Bereitstellung geeigneter Sportstätten. Für die gescheiterten Pläne eines Sportzentrums in Schollbach kündigte Gotz eine Lösung an: Nördlich der Eishalle sollen Turnhalle und mehreren Spielfeldern gebaut werden. Wann es so weit sein wird, das ließ Gotz offen: "Einen Termin zu nennen, ist für Politiker schon fast Selbstmord."

Zu viele Faktoren seien unbestimmbar, wie man bei der Planung für Schollbach gesehen habe, sagte Gotz. Zudem warteten auf die Stadt viele Aufgaben: von der Nordumfahrung über den S-Bahn-Ringschluss bis hin zu den Pflichtaufgaben, beginnend mit der Schule am Lodererplatz und auch bis hin zu einer Mensa in Altenerding Süd für die Schulen. Was den neuen Standort für das Sportzentrum betreffe, "schaut es sehr gut aus, wir werden in den nächsten Tagen die Grundstücksaufgaben gelöst haben". Der Tausch der Grundstücke sei wohl in den ersten Monaten 2018 erledigt. Weil auf dem Areal auch der S-Bahn-Ringschluss durchgehe, sei eine Tausch mit den betroffenen Grundstücksbesitzern leichter möglich. Im ersten Halbjahr 2018 könne man dann beginnen, das planerisch zu verwirklichen, was man eigentlich in Schollbach wollte. Und dann könnten mindestens noch weitere drei bis vier Jahre vergehen.

Etwa sechzig der angeschriebenen 110 Sportfunktionäre hatte das Angebot des OB angenommen, über aktuelle Themen zu sprechen. Doch zunächst hatte Gotz viel Lob für die Ehrenamtlichen in den Vereinen. "Ich zeuge Ihnen meinen Respekt, denn in der Freizeit für andere da zu sein, wird viel zu oft als selbstverständlich angesehen." Es gebe in der Gesellschaft eine zunehmende Tendenz zur "Ichbezogenheit". Der Sport vermittle aber den Teamgeist, ohne den es in vielen Bereichen nicht weiter gehen würde. Die 27 Sport- und zehn Schützenvereine in der Stadt erfüllten wichtige Aufgaben. Sie würden zum Beispiel wichtige Integrationsarbeit leisten, und damit seien nicht etwa nur Flüchtlinge gemeint, sondern auch die vielen neuen Erdinger, die zuziehen würden. "Sportvereine sind oft die erste Anlaufstation für Zuzügler, um in der Stadt richtig anzukommen." Auch beim Thema Überalterung würden sie wichtige Arbeit leisten, da Rentner heute viel mehr und länger noch aktiv seien als früher. "Ohne eine gute Vereinsstruktur würden viele gesellschaftliche Konflikte entstehen", sagt Gotz.

Der Wandel in der Gesellschaft und der Zuzug sei aber auch für die Stadt eine Herausforderung im Punkt Sportstättenbau. Nur eine prosperierende Wirtschaft und die Bürgerschaft würde die Aufrechterhaltung der freiwilligen Leistungen beim Sport möglich machen, zum Beispiel dass die Vereine die Sportstätten ohne Gebühr benutzen dürfen. Aber in den nächsten Jahren komme laut OB Gotz "schwere Kost" auf die Stadt zu. Zum Beispiel werde die Turnhalle des Anne Frank Gymnasiums abgerissen, was die Situation bei den Hallenbenutzungszeiten weiter verschärfe. Um diese Situation dort möglichst schnell zu lösen, werde die Stadt mit dem Landkreis zusammenarbeiten. Keine Lösung der Problematik sei mit den zwei Hallen auf dem Fliegerhorst zu erwarten. Diese seien, so Gotz, in zu schlechtem Zustand. Erst der Bau einer Turnhalle für eine künftige Grundschule auf dem jetzigen Fliegerhorstareal werde Entlastung bringen. Angesichts dessen stehe ein Abbruch der Lodererhalle "nicht zur Disposition" beteuerte Gotz. "Erst muss die neue Halle stehen. Zurzeit können wir auf keine einzige Halle mehr verzichten."

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Quelle:
SZ vom 08.11.2017
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