Hallbergmoos:Vom Schreibvirus infiziert

Ulrich Radermacher

Anlagenberater und Krimiautor - der Hallbergmooser Ulrich Rademacher stellt am Donnerstag sein neuestes Buch vor.

(Foto: Privat)

Der Hallbergmooser Ulrich Radermacher veröffentlicht seinen zweiten Krimi. "Schickimicki" lautet der Titel

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Es war, wie es so oft im Leben ist, dass aus dunklen Stunden etwas Neues erwächst. 2010 sei ein schwieriges Jahr für ihn gewesen, und da sei er auf die Idee gekommen, seine Gedanken niederzuschreiben, schilderte der Hallbergmooser Ulrich Radermacher den Beginn seiner Schriftstellerkarriere. Was daraus entstanden ist, war ein humoriger Ü-35-Ratgeber über die Suche nach der zweiten großen Liebe, der als E-Book veröffentlicht wurde. "Danach ich war vom Schreibvirus infiziert, und so habe ich meinen ersten Krimi geschrieben", erzählt der 52-Jährige.

An diesem Mittwoch ist der zweite Krimi erschienen, "Schickimicki", lautet der Titel. Wieder ermitteln die Kommissare Alois Schön und seine junge Kollegin Natascha Frey in München und Umgebung. Natürlich geht es um Morde und Spannung in Radermachers Krimis, ihm ist allerdings auch die Authentizität wichtig. "Ich ärgere mich, wenn im Fernsehen das Gezeigte an der Realität vorbei geht", sagt er. Die genaue Recherche beginnt bei ihm schon bei den Dienstgraden der Polizisten und hört noch lange nicht bei der Geografie auf. Die erste Leiche in "Schickimicki" wird aus der Isar gezogen, eigentlich habe er die zweite Leiche dann im Starnberger See auftauchen lassen wollen. Dann aber haben ihm echte Münchner Kriminalbeamte erklärt, dass sie dort gar nicht mehr zuständig sind. "Also musste ich mir einen neuen See suchen und habe den Deininger Weiher genommen", so Radermacher.

Die erste Lesung aus dem neuen Radermacher-Krimi "Saukerl" wird in Röhrmoos im Landkreis Dachau stattfinden. Ein früherer Auftritt Radermachers mit seinem ersten Kriminalroman beim dortigen Kulturkreis war ein Riesen-Erfolg, 50 Interessierte kamen, und deshalb wollte der Kulturkreis Röhrmoos unbedingt jetzt die Premierenlesung veranstalten. Die zweite Lesung, am Donnerstag, 9. Februar, findet in Radermachers Heimatgemeinde Hallbergmoos statt.

Hier hatte der Autor, der im Hauptberuf unabhängiger Finanzexperte ist, schon seit Mitte der Neunzigerjahre sein Büro, hierher zog er auch mit der Familie und hier blieb der gebürtige Trierer nach der Trennung wohnen, "mir gefällt es gut hier", sagt er. Obwohl sich der erste Krimiband recht gut verkauft hat, so wird es doch noch eine Zeitlang dauern, bis der Autor die Investmentaktivitäten einstellen kann. "Von 3000 verkauften Büchern können Sie nicht leben, da müssen Sie noch eine oder zwei Nullen dranhängen oder das Buch verfilmen", sagt er mit einem Lächeln. Dennoch wird es einen dritten Krimi geben, so viel steht schon fest, auch wenn die Verträge noch nicht unterschrieben sind. Doch das Manuskript hat Ulrich Radermacher schon in der Schublade liegen.

Lokalkolorit, realistisch dargestellte Polizeiarbeit, mitreißende Spannung ohne Blutorgien, das ist es, was die Liebhaber der Krimis aus München und seinem Speckgürtel schätzen. Radermacher selbst lässt zwar Hintergrundgeschichten aus dem Leben von Schön und der jungen Kollegin einfließen, setzt aber nicht auf reißerische Themen und Figuren: "Es sind keine Alkoholiker und keine depressiven Typen. Ich möchte unterhalten und meine Leser sollen sich mit den Protagonisten identifizieren können."

Die Lesung in Hallbergmoos am Donnerstag, 9. Februar, findet im Alten Wirt, Hauptstraße 66 - 68 statt und beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, zwecks Planung wird aber um eine vorherige Anmeldung per Mail unter ur@krimi-muenchen.de gebeten.

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