Hallbergmoos:Schwimmen im Sportpark

Eine Machbarkeitsstudie der Firma "Wasser Werkstatt" für ein Freibad in Hallbergmoos und ist zu einem sehr positiven Ergebnis gekommen. Vor 2022 kann aber wohl mit dem Bau nicht begonnen werden

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Es schaut gut aus mit einem Schwimmbad für Hallbergmoos, sogar ein Naturbad soll es werden - allerdings frühestens in drei Jahren. Das hat der Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung beschlossen, nachdem er mit glänzenden Augen die Ausführungen des Bad-Sachverständigen Claus Schmitt von der "Wasser Werkstatt" verfolgt hatte. Die Firma erstellte im Auftrag der Gemeinde eine Machbarkeitsstudie für ein Freibad im Sportpark und ist zu einem sehr positiven Ergebnis gekommen. Ein Bad mit 1100 Quadratmetern Schwimmfläche für rund 800 Gäste täglich wäre für gut zwei Millionen Euro zu haben, die laufenden Kosten lägen bei rund 70 000 Euro.

Claus Schmitt hob die Synergieeffekte im Sport- und Freizeitpark hervor, es gebe bereits Parkplätze, die Nähe zum Ort lade zum Radeln ein, es gebe Sportanlagen wie Beachvolleyballplätze und ganz in der Nähe auch eine Wirtschaft. Derzeit ist das insgesamt 11 000 Quadratmeter große Areal östlich neben dem Volksfestplatz an der Predazzoallee eine Brachfläche. Wie Schmitt ausführte, könnte eine Wasserfläche von gut 2000 Quadratmetern geschaffen werden, ungefähr zur Hälfte für die Schwimmer und für die Reinigungsfläche. Denn zusätzlich zu einer Trockenfilteranlage wird es auch eine rund 1000 Quadratmeter große Regenerationsfläche mit Seerosen und Schilf für die nötige Wasserqualität sorgen.

Hallbergmoos: Es dauert noch ein paar Jahre, doch der Gemeinderat ist fest entschlossen, den Hallbergmooser Sportpark um eine Riesenattraktion zu erweitern: Gleich neben dem Volksfestplatz soll ein Naturbad mit Schwimm- und Kinderbereich angelegt werden.

Es dauert noch ein paar Jahre, doch der Gemeinderat ist fest entschlossen, den Hallbergmooser Sportpark um eine Riesenattraktion zu erweitern: Gleich neben dem Volksfestplatz soll ein Naturbad mit Schwimm- und Kinderbereich angelegt werden.

(Foto: Lukas Barth)

Das Bad selbst bestünde aus einem Schwimmerbereich mit einer Wassertiefe von 2,20 Metern, einem flachen Strandzugang und einem 90 Quadratmeter großen Kleinkinderbecken mit Bachlauf und eventuell Matschzone. Somit ist das maximal 30 Zentimeter tiefe Kinderbad keine stehende Wasserfläche, sondern wird künstlich durchströmt. Die Abtrennung zwischen den beiden Bereichen könnte laut Schmitt ein Holzsteg sein, der in der Mitte eine Bogenbrücke aufweist und so unterschwommen werden kann. Insgesamt würde das gesamte Gelände um rund einen Meter angehoben werden, damit das Naturbad aus dem Grundwasserbereich heraus und das Badewasser so vor Verschmutzungen durch die Landwirtschaft sicher wäre.

Im Gemeinderat war die Begeisterung groß, so groß, dass Bürgermeister Harald Reents (CSU) sie dämpfen musste: "Wir haben viele andere wichtige Dinge zu realisieren, das heißt, wir können frühestes 2022 anfangen." Josef Niedermaier (CSU) erinnerte daran, dass man insgesamt wohl 20 Standorte für einen Badesee geprüft habe, "heute haben wir zum ersten Mal eine Idee, die umsetzbar wäre." Die CSU stünde voll dahinter, ein Bau so schnell wie möglich sei wünschenswert, "aber Schulen und Feuerwehren haben natürlich Vorrang". Auch Wolfgang Reiland von der Freie Wählergruppe Einigkeit war angetan, er fragte allerdings, ob eine Schwimmfläche von 1000 Quadratmetern groß genug sei. Fachmann Schmitt bejahte das, in Oberhaching habe seine Firma vor zehn Jahren ein ebenso großes Schwimmbad gebaut. Üblicherweise gehe man von einem Verhältnis von 1: 6 bei Schwimm- und Liegefläche aus.

Naturbad Hallbergmoos geplant

Die Predazzoallee liegt links hinter der Pappelallee, dahinter erstreckt sich einmal das Hallberger Naturbad. Simulation: WasserWerkstatt OH, Quelle: Gemeinde Hallbergmoos

SPD-Gemeinderat Stefan Kronner, auf dessen Partei die Initiative zu einer Bademöglichkeit für Hallbergmoos zurück geht, lobte: "Das Ergebnis hat die Wartezeit mehr als gerechtfertigt." Er erinnerte auch daran, dass sich die SPD schon immer für den Standort Freizeitpark ausgesprochen habe und deshalb auch gegen frühere Pläne, hier Hotels anzusiedeln, zu Felde gezogen war. Jetzt sei er sehr dankbar für die Studie, "weil wir erstmals eine klare Vorstellung haben, wir es mal ausschauen könnte. Das ist ein Meilenstein. "

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