Haag:Praxistest für den Notfall

Baumgartner Gruppe weiß nun, dass ihr Alarmplan gut funktioniert

Von Katharina Aurich, Haag

Neue Wasserleitungen, eine Fusion und das kürzlich erlassene dreitägige Abkochgebot für das Trinkwasser - diese Themen haben die Jahreshauptversammlung des Wasserzweckverbands Baumgartner Gruppe im Haager Rathaus bestimmt. Mitte des nächsten Jahres wird sie auch die Nandlstädter Wasserversorgung übernehmen und damit 800 Haushalte zusätzlich versorgen. Einen Beschluss des Nandlstädter Marktrates dafür gibt es bereits, im neuen Jahr werden dann voraussichtlich im Mai zur Unterzeichnung der Verträge auch die Details, beispielsweise der neue Wasserpreis für die Nandlstädter, bekannt gegeben.

Die Baumgartner Gruppe versorgt bisher rund 3000 Haushalte im nördlichen Landkreis, die an das 180 Kilometer lange Leitungsnetz angeschlossen sind. Der Verband sei gut auf diese Erweiterung vorbereitet und habe bereits eine zusätzliche Teilzeit-Verwaltungskraft eingestellt, informierte der Vorsitzende, Haags Bürgermeister Anton Geier. Außerdem wurde am Wasserturm ein neues Gebäude für Werkstatt und Mitarbeiter errichtet. Wenn die Nandlstädter angeschlossen seien, dann werde auch noch ein weiterer Wasserwart eingestellt.

Geier zog eine positive Bilanz des zu Ende gehenden Jahres, in Bergen und Gerlhausen wurden Leitungsstücke erneuert und die neue Werkstatt errichtet. Sieben Mal habe es 2017 einen Wasserrohrbruch gegeben, insgesamt seien die Wasserverluste im Jahr 2016 mit knapp 23 Kubikmetern sehr gering gewesen, sagte der Vorsitzende und auch heuer würden sie nicht viel höher ausfallen.

Geier berichtete vom Wirtschaftsplan für das nächste Jahr, der Verband rechnet mit Einnahmen in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro, das seien hauptsächlich Umsatzerlöse durch Wasserkunden. Die Aufwendungen werden rund 1,3 Millionen Euro betragen, davon werde der Hauptteil (650 000 Euro) für Leitungserneuerungen ausgegeben. 370 000 Euro bezahlt der Verband, der keine eigenen Brunnen besitzt, für den Wassereinkauf an die Hallertauer Gruppe. 227 000 Euro machen die Personalkosten aus. Die Rücklagen werden um 66 600 Euro verringert und betragen am Jahresende 2018 voraussichtlich noch 1,7 Millionen Euro. Der Verband hat keine Schulden.

Geier ging auch auf die Wasserabkochanordnung des Gesundheitsamtes ein, nachdem kürzlich eine Wasserprobe einen überhöhten Grenzwert aufgewiesen hatte. Obwohl man vermutete, dass es sich um eine Probenverwechslung handelte, gingen der Verband und das Gesundheitsamt auf Nummer sicher und die Behörde erließ ein Abkochgebot. Die galt solange, bis eine weitere Probe analysiert war und keine Auffälligkeiten zeigte. Über das Internet, über das Radio und die Zeitungen sei die Bevölkerung sofort informiert worden, bilanzierte Anton Geier.

Nach der neuerlichen Kontrolle konnte schließlich Entwarnung gegeben werden, die Anfangsvermutung, dass die Probe verwechselt worden war, bestätigte sich laut Geier. Dieser harmlose Fall habe aber gezeigt, dass der Alarmplan reibungslos funktioniere.

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