Grüne ziehen Antrag zurück:Keine Pflicht für Bio in Kantinen

In den Kantinen der landkreiseigenen Einrichtungen sollte täglich mindestens ein Essen in Bioqualität angeboten werden. Einen entsprechenden Antrag haben die Grünen gestellt. Am Montagnachmittag wurde er im Kreisausschuss für Bildung und Kultur beraten. Nach eingehender Debatte hat Stephan Glaubitz den Antrag wieder zurückgezogen. Die Ausschussmitglieder hatten gute Argumente, dass der Antrag in dieser Form nicht zielführend sei.

Die Verwaltung hatte bereits in der Beschlussvorlage auf einige Knackpunkte hingewiesen: So könne man die bestehenden Verträge mit den Kantinenpächtern in den Landkreisschulen nicht einfach dahingehend ändern, dass sie nun täglich ein Essen in Bioqualität anbieten müssten. Außerdem sei Bio kein einheitlicher Begriff, weil es mehrere Biosiegel gebe, die andere Voraussetzungen hätten und man daher Bio definieren müsse. Die Kantinenbetreiber hätten die Preise für Biogerichte durchgerechnet und kalkuliert, dass sie dabei pro Portion mindestens zwei Euro mehr berechnen müssten. Aktuell lägen die Preise zwischen 3,30 und 4,50 Euro. Das könnten sich nicht alle Schüler leisten und daher befürchten sie, dass Schüler zu anderen Anbietern abwandern. Und nicht zuletzt könne man so eine Entscheidung nicht ohne die Schulforen treffen, die ohnehin immer wieder mit den Pächtern über Essenswünsche sprechen würden. Viele Kantinenpächter würden bereits freiwillig regionale Produkte anbieten, die den Vorteil kurzer Transportwege hätten. Christoph Puschmann (CSU) warnte davor, "förderschädlich vorzupreschen": Wenn die Staatsregierung künftig Zuschüsse vergebe, um die Mehrkosten für Bio in Schulkantinen auszugleichen, erhalte man keine mehr, wenn man das vorab bereits umgesetzt habe. Glaubitz konnte diese Argumente nicht entkräften und zog den Antrag daher zurück.

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