Großraumzulage:Mehr Geld für städtische Beschäftigte

Großraumzulage: Auch die Mitarbeiter des städtischen Kindergartens St. Antonius in Erding bekommen rückwirkend zum 1. Januar mehr Geld, hier ein Bild von der Garteneinweihung im vergangenen Sommer.

Auch die Mitarbeiter des städtischen Kindergartens St. Antonius in Erding bekommen rückwirkend zum 1. Januar mehr Geld, hier ein Bild von der Garteneinweihung im vergangenen Sommer.

(Foto: Renate Schmidt)

Auch Erding wird die Zulage zahlen, beschwert sich aber über die Gangart Münchens. Bei den Kinderbeträgen legt die Stadt mehr als der Landkreis drauf

Von Antonia Steiger, Erding

Nach dem Landkreis sieht sich jetzt auch die Stadt Erding durch die Stadt München, die eine Großraumzulage an ihre Beschäftigten zahlt, unter Zugzwang gebracht. Und auch die Stadt Erding handelt: Beschäftigte bekommen rückwirkend zum 1. Januar eine Zulage, der Kreisausschuss hatte dies bereits im Dezember beschlossen. Wie im Landratsamt ist man auch im Rathaus Erding sauer auf die Münchner, die ohne Rücksprache vorgeprescht waren und sich so einen Vorteil im Ringen um gute Mitarbeiter verschafft hatten. Die Stadt Erding geht sogar weiter als der Landkreis und zahlt teils höhere Zulagen. Für die Beamten gibt es jedoch noch keine Regelung.

Anders als bei der bisher gezahlten Ballungsraumzulage kommen nun nicht nur diejenige in ihren Genuss, die im Ballungsraum wohnen und arbeiten, sondern alle, die hier arbeiten. Der Dienstort ist entscheidend für die neue sogenannte "Großraumzulage München". Der Landkreis Erding rechnet mit Mehrkosten in Höhe von einer Million Euro für die Beschäftigten des Landratsamtes und 1,5 Millionen Euro für die des Klinikums, wobei auch für die Mitarbeiter des Klinikums Dorfen Erding als Dienstort zählt, weil dort das Landratsamt seinen Sitz hat. Die Stadt Erding rechne mit jährlichen Mehraufwendungen in Höhe von 240 000 Euro. Der Verwaltungs- und Finanzausschuss der Stadt Erding erklärte sich damit einstimmig einverstanden, wobei von mehreren Seiten nochmals darauf hingewiesen wurde, dass die Stadt München sich nicht fair verhalten habe. OB Max Gotz (CSU) sagte, er habe den Münchner OB Dieter Reiter (SPD) dafür sogar öffentlich hart kritisiert.

Wie schon im Kreisausschuss wies Rainer Mehringer (FW) darauf hin, dass Erding die Großraumzulage zahlen müsse, um die Mitarbeiter zu halten oder neue zu gewinnen, wenn im Rahmen der Fluktuation neue anzuwerben seien. München habe die Kommunen "unter Druck gesetzt, aber wir können das nicht negieren". Dass die "Münchenzulage" eine Verbesserung für die Beschäftigten brächte, darüber freute sich Jakob Mittermeier (CSU). Wie Mehringer lobte er den Vorschlag des Personalrats der Stadt Erding zur Ausgestaltung der Zulage, den der Ausschuss dann auch annahm.

Demnach zahlt die Stadt einen Grundbetrag in Höhe von 135 Euro monatlich - wie der Landkreis; das ist die Hälfte des Betrags, den München zahlt. Das betrifft An- und Ungelernte sowie Beschäftigte, die eine mindestens dreijährige Ausbildung gemacht haben. Ab der Entgeltgruppe E10, in die beispielsweise Fachhochschulabsolventen gruppiert werden, zahlt der Landkreis nur noch die Hälfte, die Stadt weiterhin die 135 Euro. Dazu kommen Kinderbeträge: 50 Euro pro Kind bis zur Gruppe E13 und von S1 bis S18 (Sozial- und Erziehungsberufe) in Erding und München. Die Beschäftigten des Landkreises bekommen nur 25 Euro pro Kind - und damit weniger als bei der bisherigen Ballungsraumzulage (34,85 Euro). Dass die Beschäftigten bei den Kinderbeträgen schlechter als vorher gestellt seien, wolle er verhindern, sagte Gotz und strich diese "familienfreundliche Komponente" heraus. In den Entgeltgruppen E14 bis E15Ü gibt es in Erding und München 25 Euro pro Kind und für die Beschäftigten des Landkreises wieder nur die Hälfte. Auszubildende und Praktikanten bekommen in Stadt und Landkreis 70 Euro, wobei dieser Betrag als einziger an die Tarifentwicklung gekoppelt ist, in München gibt es 140 Euro. Ihre Ballungsraumzulage hatte 39,20 Euro betragen.

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