Grippewelle:Überfüllte Wartezimmer

Grippewelle

Es wird weiter geschnieft und geniest.

(Foto: dpa)

Der Andrang bei den Hausärzten ist gewaltig. Weil viele Ärzte Urlaub machen und gleichzeitig viele Patienten an der Grippe oder an grippalen Effekten erkrankt sind, reißt in den Wartezimmern der Zustrom an Erkrankten nicht ab.

Von Thomas Daller

Der Andrang in den ärztlichen Praxen ist in diesen Tagen gewaltig. Viele Hausärzte haben in den Faschingsferien Urlaub; gleichzeitig sind derzeit viele Patienten an der Grippe oder an grippalen Effekten erkrankt. Manche Ärzte vertreten mehrere Kollegen, in deren Wartezimmern reißt der Zustrom an Erkrankten nicht ab. Auch in der Notaufnahme im Klinikum Erding hat man sonst schon alle Hände voll zu tun, aber der aktuelle Andrang übertrifft dies bei weitem.

Dr. Elmar Gerhardinger, der Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbandes, ist für eine Auskunft zu beschäftigt. Doch der Grund dafür sagt eigentlich alles: Gerhardinger muss momentan fünf Kollegen vertreten, die im Urlaub sind, erklärt eine seiner Arzthelferinnen. Und die Grippe- und Erkältungswelle spitzt die Situation zusätzlich zu.

"Bei uns geht es ziemlich zu"

Auch in Dorfen sind die Wartezimmer voll. Dr. Gustav Sommer hat ebenfalls die Vertretung eines Kollegen übernommen; der Andrang in seiner Praxis ist "gewaltig", sagt eine seiner Mitarbeiterinnen. Wie üblich in solchen Fällen schwappt die Situation auch in die Notaufnahme des Klinikums Erding über."Bei uns geht es ziemlich zu", sagte Martha Engel, Pflegeleiterin der Notaufnahme im Klinikum. "Wir sind voll." Sehr viele Anfragen versuche man umzuleiten: "Wir sind keine Hausarztvertretung", betonte Engel. "Wir geben die Info weiter, dass sich die Patienten an die 116117 wenden sollen. Die Kassenärztliche Vereinigung vermittelt sie dann an die diensthabenden Ärzte weiter."

Unter dieser bundesweit einheitlichen Rufnummer ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar. Aber vor allem ältere Patienten, sagte Martha Engel, sind mit dieser Notfallnummer nicht vertraut und wenden sich daher an das Klinikum. "Wir können nicht alle drannehmen", moniert Engel. Die kassenärztliche Vereinigung müsse diese Notfallvertretungen besser organisieren.

Die Ärzteschaft macht sich jedoch Hoffnungen, dass in dieser Woche vor allem die Zahl der Patienten mit grippalen Infekten zurückgeht. Denn viele Ansteckungen betreffen Familien mit schulpflichtigen Kindern, weil die Ansteckungsgefahr in den Klassen hoch ist. Durch die Faschingsferien werde dieser Effekt unterbunden und komme hoffentlich zum erliegen.

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