Erding:Viel Arbeit für Gleichstellungsbeauftragte

Erding: Sabine Trettenbacher, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, bei einem Schulprojekt zur Gleichstellung von Frauen im Juni an der Herzog-Tassilo-Realschule zusammen mit Schulleiterin Judith Heugel, Professorin Ursula Männle und Margarethe Stadlbauer von der Hanns-Seidel-Stiftung (von links).

Sabine Trettenbacher, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, bei einem Schulprojekt zur Gleichstellung von Frauen im Juni an der Herzog-Tassilo-Realschule zusammen mit Schulleiterin Judith Heugel, Professorin Ursula Männle und Margarethe Stadlbauer von der Hanns-Seidel-Stiftung (von links).

(Foto: Landratsamt Erding/oh)

Sabine Trettenbacher zieht nach einem Jahr Bilanz und erhält viel Lob für ihren Einsatz.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Viel Lob für ihre bisherige Arbeit hat Sabine Trettenbacher, die neue Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises seit einem Jahr, bei der jüngsten Kreisausschusssitzung erhalten. An ihrem Jahresbericht habe man gemerkt, dass sie "mit dem Herz" ihre Aufgabe ausfülle, sagte beispielsweise Dominik Rutz, Kreisrat der Grünen, "Sie sind voll dabei" (Ulla Dieckmann, SPD-Fraktionsvorsitzende) und "es ist beeindruckend, was Sie in einem Jahr auf die Beine gestellt haben" (Helga Stieglmeier, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen). Elf Punkte umfasste der Bericht von Sabine Trettenbacher, die seit 2006 als Juristin am Landratsamt arbeitet, unter anderem als Abteilungsleiterin und Rechtsberatung für Landrat Martin Bayerstorfer (CSU). Sie war auch Mitglied des Personalrates.

Elf Punkte umfasst der Bericht. Einer davon ist der Runde Tisch Häusliche Gewalt

Die elf Punkte umfassten unter anderem den Runden Tisch Häusliche Gewalt, einen Leitfaden zum grenzverletzenden Verhalten mit sexuellem Bezug, interne FAQ-Renteninfos, die noch in der Rohfassung seien, sowie die Einladung zum musikalisch umrahmten Vortrag in der Kreismusikschule Erding am 7. Juli um 19 Uhr: "Gleichstellung, bist Du schon da? Die Stellung der Frau vom Mittelalter bis heute". Generell gehe es um mehr Wissenszuwachs, sagte die Gleichstellungsbeauftragte. Dafür dienten die verschiedenen Arbeitskreise und der Runde Tisch. 25 Anlaufstellen weist die Beratungslandkarte des Landkreis Erding und des Jobcenters Aruso für eine Erstberatung in schwierigen Lebenssituationen aus, die Trettenbacher vorstellte, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Konkrete Gespräche seien aber sehr wichtig. "Es gibt schon vieles, wenn man weiß, wo man nachschauen kann und den Hintern selber hoch bekommt, sowie Verantwortung übernimmt", sagte Trettenbacher.

Von Genitalverstümmelung betroffene Frauen lebten auch im Landkreis Erding

Einarbeiten müssen habe sie sich auch erst in das Thema "FGM/C" (Female Genital Mutilation/Cutting), der weiblichen Genitalverstümmelung. Viele Frauen und Mädchen aus den Ländern, in denen diese stattfinde, würden auch nach Erding kommen. "Es gibt sie auch bei uns." Wie man der Genitalbeschneidung begegnen kann, dafür habe man einen Leitfaden für Fachkräfte in sozialen, pädagogischen und medizinischen Berufen für den Landkreis erstellt. Er behandle neben Grundlagenwissen auch Fragen wie: Wie kann ich meiner Verantwortung gerecht werden? und nennt konkrete Ansprechpartner. Es gehe vor allem um Prävention. Unterstützung würde sie unter anderem vom Jugendamt erhalten, das auch bei der Anzeigenerstellung helfen würde.

Beim Thema Gleichstellung von Frauen gebe es noch viel zu tun

Ein "Herzensprojekt" sei für sie das Schulmodell-Projekt: Frauen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft "Gleichstellung, bist Du schon da?". Auch dort gebe es noch viel Arbeit, wie sie in Gesprächen erfahren habe.

"Ich bin total begeistert von der Arbeit", sagte die Gleichstellungsbeauftragte. Gestand aber auch ein, dass sie jetzt noch mehr Überstunden habe als früher. "Ich habe großen Respekt davor, was Sie in der kurzen Zeit auf die Beine gestellt haben", sagte Ulla Dieckmann (SPD). Notwendig sei, dass zum Beispiel die Beratungsangebote auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, vor allem Eltern und Pädagogen.

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