Süddeutsche Zeitung

Glaube in Dorfen:Pax Christi setzt Friedenszeichen

Anlässlich des 80. Jahrestags des Überfalls auf die Sowjetunion

Pax Christi Erding-Dorfen veranstaltet anlässlich des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am Dienstag, 21. Juni, 18 Uhr ein "Friedenszeichen" auf dem Unteren Markt in Dorfen. 30 Minuten lang sollen "Texte, Klänge, Schweigen" zur Erinnerung, aber auch zur Versöhnung mahnen.

Am 22. Juni jährt sich zum 80. Mal der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Russland und die Völker der Sowjetunion. "Für uns ist dieser Tag ein Tag der Trauer, der Scham und des Nachdenkens über eigene historische Schuld", schreibt Pax Christi. Die deutsche Wehrmacht habe die Eroberung der Sowjetunion von Anfang an unter Missachtung völkerrechtlicher Normen geplant, "Massenmorde an der Zivilbevölkerung, rücksichtlose wirtschaftliche Ausbeutung und die Zerstörung des sowjetischen Staatswesens waren das Ziel". 27 Millionen Kinder, Frauen und Männer kamen gewaltsam zu Tode; die höchste Anzahl von Opfern in Europa.

Bis heute seien die verbrecherischen Dimensionen der deutschen Kriegsführung im Osten kaum im öffentlichen Bewusstsein, heißt es in der Presseankündigung. Die deutsche Erinnerung sei durch "Stalingrad" als Symbol für Tod und Gefangenschaft der deutschen Soldaten geprägt. An die vergessenen Opfer des Vernichtungskrieges auf sowjetischer Seite wolle das "Friedenszeichen" erinnern. "In Zeiten höchster politischer Spannungen gerade mit der heutigen Russischen Föderation wollen wir unsere besondere Verantwortung für den Frieden deutlich ausdrücken" und dazu ermutigen, Ressentiments und Ängste zu verlassen.

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SZ vom 05.06.2021 / sz
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