Gewerbe  in Taufkirchen:Unternehmen  will erweitern

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Taufkirchen plant neues Gewerbegebiet

Südlich des Taufkirchener Friedhofs und westlich der B 15 soll auf 11,7 Hektar Fläche ein neues Misch- und Gewerbegebiet entstehen. Dort will sich die Spedition Fürmetz ansiedeln, die auf ihrem Standort in Kirchlern keine Erweiterungsmöglichkeit mehr hat. Die Spedition Fürmetz ist nicht nur die größte in der Gemeinde Taufkirchen, sondern auch des Landkreises Erding. Die Fahrzeug-Flotte umfasst 171 Lastwagen, die Firma beschäftigt rund 220 Mitarbeiter und zählt zu den bedeutendsten Gewerbesteuerzahlern in Taufkirchen. Doch in den benachbarten kleinen Ortsteilen des geplanten Gewerbegebietes ist man von den Plänen nicht begeistert. Man befürchtet mehr Schwerverkehr. Der Taufkirchener Bürgermeister Franz Hofstetter (CSU) machte jedoch in der Bürgerversammlung deutlich, dass er die Firma unbedingt in Taufkirchen halten wolle. Wenn die Spedition gezwungen sei, aus Taufkirchen abzuwandern, weil man diese Gewerbefläche aufgrund des Widerstands nicht realisieren könne, werde er den geplanten Neubau der Mittelschule stoppen, drohte Hofstetter.

In der Bürgerversammlung meldete sich auch einer der Kritiker zu Wort, Georg Lechner aus Frauenvils. Er betonte, man wolle die Ansiedlung der Spedition Fürmetz nicht verhindern. Entscheidend sei ein Sicht- und Lärmschutz, der nicht nur die Mindestanforderungen erfülle, sondern "was G'scheids" sei, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden. "Die Firma Fürmetz ist nicht abgeneigt", sagte Lechner. Er kritisierte zudem, der Bebauungsplan sei "gedehnt wie ein Gummiband" und "einen Kilometer weg von Taufkirchen". Eine Ortsanbindung sei nicht gegeben, das Gewerbegebiet sei ein "Brückenkopf ohne Anschluss". Falls das Gewerbegebiet auch noch ausgeweitet werde, drohe "ein Krieg", sagte Lechner. Und das seien "keine leeren Worte".

Hofstetter versuchte ihn zu beruhigen: Der Bebauungsplan sei noch nicht festgelegt, sondern man habe erst vor kurzem das Verfahren eröffnet. Es gebe einen Entwurf, in dem man städtebauliche Aspekte berücksichtige, den Immissionsschutz und den Naturschutz. Vor allem den Immissionsschutz nehme man sehr ernst; "wir wissen, dass wir nicht nur gesetzlichen Vorgaben entsprechen wollen". Neben den Flächen für die Spedition handele es sich in erster Linie um Vorbehaltsflächen, die Chancen für die Zukunft offenhalten sollen, sagte Hofstetter.

© SZ vom 13.11.2018 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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