Fünf Acts:Bühnenreif

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München hat das Oktoberfest, Dorfen hat sein Oktoberbrettl. Am Samstag haben im Jakobmayer wieder Künstlerinnen und Künstler aus der Region Gelegenheit, vor Publikum aufzutreten

Von Regina Bluhme, Dorfen

Schräge Hausmusik, Reggae oder Singer-Songwriter-Kompositionen - beim Oktoberbrettl im Jakobmayer stehen am Samstag wieder ganz unterschiedliche Musikerinnen und Musiker auf der Bühne. Die meisten haben schon Konzerterfahrung, für einen jungen Dorfener ist es jedoch einer der ersten Solo-Auftritte. Der Kleinkunstabend findet zum sechsten Mal im Jakobmayer statt, diesmal im Saal. Wie immer ist mit warmen und kalten Brotzeiten fürs leibliche Wohl gesorgt. Birgitt Binder, Brettl-Organisatorin und künstlerische Leiterin des Kulturzentrums Jakobmayer, will mit "Jakobs Offener Bühne" die Tradition des Bühnenbrettls aus der ehemaligen Gaststätte Soafa fortsetzen. Zum sechsten Mal wird das Oktoberbrettl nun im Jakobmayer veranstaltet, wo Künstlerinnen und Künstler aus der Region eine Chance bekommen. Zwischen 15 und 20 Minuten soll der Auftritt jeweils dauern, für diese Zeit gehört die Bühne ihnen.

Fünf Acts sind angekündigt. Einer davon ist das Trio D'Housemusi. Das klingt nach Tradition, Gemütlichkeit, Stubenmusik. Doch wie die englische Schreibweisevermuten lässt, geht es beim Auftritt dieses Trios ein wenig anders zu als bei einem Musikantentreffen sonst üblich - laut Presseankündigung nämlich "virtuoser, freier, schräger, wilder". Wobei das Altbairische wunderbar in den typischen Housemusi-Stil eingebunden werde. Die Gruppe steht nach zweijähriger Pause und einem Besetzungswechsel wieder auf der Bühne und mit Sonja Schroth (Gesang, steirische Ziach und Akkordeon) ist erstmals eine Frau mit an Bord. Zur Housemusi gehören außerdem Toni Fischer (Zither, Gitarre, Gesang) und Sepp Müller (Schlagwerk, Flöte, Gesang). Überhaupt sind diesmal mehr Frauen als sonst beim Brettl dabei, "das war keine Absicht, das hat sich so ergeben und ich freue mich sehr", sagt Birgitt Binder.

Eine von zwei Solokünstlerinnen ist Andrea Traber. Sie dürfte einigen bereits bekannt sein. Die Taufkirchnerin ist offensichtlich ein Multitalent. Sie hat Geige und Klavier gelernt und ist "leidenschaftliche Musikerin, Lehrerin und Chorleiterin". Ihr "dACor-Isen", für den sie das Repertoire fast ausschließlich selbst komponiert hat, fungiert schon mal als Vorband für Nachwuchskünstler aus der Liedermacherszene, wie es in der Ankündigung heißt. Im Kinocafé Taufkirchen veranstaltet Andrea Traber wiederum selbst eine Offene Bühne. Im Kulturzentrum Jakobmayer präsentiert sie nun "Selbstgeschriebenes, Selbstvertontes, Selbstgefundenes", so die Ankündigung. Begleitet wird sie dabei von ihrem besten Freund - dem Klavier.

Die zweite Solokünstlerin ist Lisa Schamberger aus Dorfen. Sie ist nicht nur freischaffende Musikerin und Autorin, sondern auch Puppenspielerin und Hörspielproduzentin. Konzerte und Seminare führten sie durch ganz Deutschland, nach Österreich, Italien, Korea oder Kanada. Ihr Schwerpunkt ist die "Heilkraft der Stimme", ihr Hauptinstrument sind neben Stimme und Akkordeon die Hang, ein Instrument aus der Schweiz.

International geht es weiter mit Eboy Kellyy Osunde und seiner Partnerin Adesua aus Nigeria. Die beiden leben in Deutschland und sind Teil der Musikerkooperative S*O*L (Satellites of Love). Das Paar tritt erstmals als Duo auf und die beiden rappen "im Stil jamaikanischer Dancehall-Artits". Angekündigt ist "Schwarze Musik von Afropop bis Reggae", wobei die beiden über ihr Leben zwischen den Kontinenten singen.

Beim Brettl hat Daniel Bethmann aus Dorfen einen seiner ersten öffentlichen Solo-Auftritte. Der 30-Jährige hat zuvor immer mit anderen auf der Bühne gestanden, mit Hip-Hoppern und Rappern. Das war lange Jahre sein Genre, sein Feature für den deuschen Rapper Edgar Wasser kam sogar in die deutschen Charts. Am Samstag nun tritt Dani Damino, so sein Künstlername, als deutschsprachiger Singer-Songwriter auf. Seine selbstkomponierten Songs begleitet er an der Gitarre. Das Spielen hat er sich selbst beigebracht. Ein wenig nervös sei er schon, räumt Bethmann ein, aber ebenso sehr freue er sich auf den Auftritt im Jakobmayer.

"Jakobs Offene Bühne": Jakobmayer (Saal), Samstag, 6. Oktober, Beginn 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Tischreservierung unter 08081/9524910

© SZ vom 02.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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