Süddeutsche Zeitung

Freizeitsport in Erding:Auf die Plätze, fertig, los!

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Endlich geht wieder was in der Eishalle Erding. Sie heißt jetzt "Stadtwerke Erding Arena" und hat diesen Namen auch verdient

Von Regina Bluhme, Erding

Es war einmal ein Eislaufplatz mit Anbau. Daraus wurde ein überdachtes Eisstadion. Und nun steht in den Geislinger Ängern die "Stadtwerke Erding Arena" mit renovierter und modernisierter Eishalle und einem neuen zweistöckigem Anbau samt Kiosk, Büros, Umkleide und einem Aufzug, der zu einer Galerie führt. Der Start ist geglückt: Anfang Oktober hat die Saisoneröffnung der Bayerischen Eishockey-Liga in der Erdinger Arena stattgefunden mit Fahneneinzug und Stadtkapelle und einem Sieg der Gladiators.

"Da ist im Landkreis Erding schon ein Schmuckkasterl entstanden", sagt Michael Westphal, Eishockey-Abteilungsleiter des TSV 1862 Erding und somit Chef der Gladiators, die gerade Platz 6 der Bayernliga belegen. Er ist begeistert von der Arena, manch technischer Neuerung, wie zum Beispiel der LED-Wand. Einen VIP-Room gab es zuvor auch schon, allerdings eher versteckt im Souterrain. Jetzt werden besonders engagierte Werbepartner im Neubau empfangen. Dort werden die Gladiators auch ihre Geschäftsstelle einrichten, "nach und nach", sagt Westphal. Auch einen kleinen Fan-Shop soll geben.

Es war der Brandschutz, der die Stadtwerke Erding 2018 zum Handeln zwang. Bei einer Begehung waren Mängel festgestellt worden, sagt Robert Maier, Bereichsleiter Freizeitanlagen der Stadtwerke Erding GmbH. Auch das wenn auf den ersten Blick nicht gleich zu sehen ist, wurde sehr viel in die Sanierung und Modernisierung der bestehenden Halle investiert, so Maier. Unter anderem in eine neue Brandmeldeanlage, neue Be- und Entlüftung, neue und breitere Fluchtwege.

Im zweiten Bauabschnitt wurde der Anbau aus dem Jahr 1985 durch ein zweigeschossiges Gebäude ersetzt. Der Bau beherbergt jetzt die Kasse (mit Vordach), Umkleiden, eine wesentlich größere Anzahl an Toiletten, Büros und Besprechungsräumen. Ein Aufzug führt zu der neuen teilverglasten Galerie, mit der sich die Eishalle umrunden lässt.

"Es war das Schwierigste, die Galerie zu integrieren", sagt Architekt Ulrich Reiser. Nicht immer lief alles glatt. So "manche überraschende neue Erkenntnis" wurde bei den Bauarbeiten entdeckt, die zudem bei laufenden Betrieb durchgeführt wurden. Aufgrund Corona habe dann doch die eine oder andere Firma einmal einen Ausfall melden müssen und dann wehte eine Gewittersturm die Notabdeckung vom Dach, was dann zu einem kleinen Wasserschaden führte.

Bereits 2018 waren neue Sitze für die Zuschauertribüne angeschafft worden. Sie stammen aus der Münchner Allianz-Arena. Der FC Bayern hatte sich neue Sitze gegönnt und seine bisherigen für zehn Euro das Stück verkauft. Der Erlös kam einem guten Zweck zugute.

Laut Robert Maier gilt die Arena nun offiziell als Versammlungsstätte und benötig daher für Sommerveranstaltungen, Messen oder Bälle, keine Sondergenehmigung mehr. Nicht nur die Gladiators nutzen die Halle. Auch große und kleine Schlittschuhläufer drehen aktuell zu den Zeiten des öffentlichen Laufs auf dem Eis ihre Runden.

Die Kosten für Sanierung, Modernisierung und den Neubau belaufen sich insgesamt auf 5,4 Millionen Euro, so Robert Maier. Beim Ergebnis des Bauprojekts ist er sich mit Michael Westphal wortgleich einig: Herausgekommen sei "ein kleines Schmuckkästchen".

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Quelle:
SZ vom 16.10.2021
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